WHU: Hier soll ein Wald entstehen!

Die Fläche Mattenborn hat eine Größe von 13.600 Quadratmetern
Die Fläche Mattenborn hat eine Größe von 13.600 Quadratmetern, Quelle: OpenStreetMap

Henstedt-Ulzburg soll waldreicher werden. Das fordert die WHU. Die Wählervereinigung schlägt deshalb vor, eine im Gemeindeeigentum befindliche Fläche an die Stiftung Klimawald zu verkaufen. „Die Stiftung Klimawald pflanzt neue Wälder an, um CO2 zu binden und damit das Klima zu schützen. Es handelt sich um eine ‚Bürgermitmachstiftung‘, deren Finanzmittel ausschließlich aus Spenden generiert werden. Das Motto ‚Gemeinsam Zukunft pflanzen‘ wird grundsätzlich nur auf solchen Flächen umgesetzt, die durch entsprechenden Flächenankauf im Eigentum der Stiftung stehen“ heißt es in einer Pressemittelung der Wählervereinigung. Unterstützer der Stiftung seien unter anderem auch der Kieler Meteorologe Mojib Latif und der Bad Bramstedter Polarforscher Arved Fuchs.

Nach WHU-Vorstellungen könnte die im Gemeindebesitz befindliche Fläche Mattenborn an der Norderstedter Straße an die Stiftung Klimawald verkauft werden. Das Areal unweit des Henstedter Ortsausgangs liegt direkt an einem Wanderweg und war von der Verwaltung im Zusammenhang mit dem Hundeköttel-Problem im Bürgerpark als Hundeauslauffläche vorgeschlagen worden. Die Politik fordert allerdings parteiübergreifend einen Hundeauslauf direkt im Bürgerpark oder in unmittelbarer Nähe des Bürgerparks.

Der von der WHU angedachte Neuwald ist Thema in der nächsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses am 14. April. Dann geht es zunächst einmal darum, einen Vertreter der Stiftung in die Großgemeinde einzuladen. Ziehen die anderen Fraktionen mit, könnte sich die Gemeinde in Sachen Neuwaldbildung einen schlanken Fuß machen. „Bei Realisierung, bei der Mitmachen erwünscht ist, würde die Stiftung auf ihre Kosten das Grundstück bepflanzen und mit Wegen gestalten, so dass diese frei zugängliche Fläche von allen genutzt werden kann. Auch die weitere Pflege der Waldfläche geschieht auf Stiftungskosten“, schreibt die WHU.

H-UN

4. April 2014

13 thoughts on "WHU: Hier soll ein Wald entstehen!"

  1. Bevor ein neuer Wald angelegt wird, ist dessen Umweltverträglichkeit zu prüfen ! Könnte ein vorhandener Bestand in Flora und Fauna durch die Umwidmung geschädigt, verdrängt oder
    gefährdet werden. Siedeln dort „rote“ Arten ? Besonders die grünen mögen vor einer Entscheidung darlegen, dass ihre heiligen Ziele tatsächlich nützlich und nachhaltig sind. Die Meinung, Bäume seien immer gut, verfügt zwar über politische Strahlkraft, ist jedoch längst nicht immer wirklich ökölogisch sinnvoll.

  2. „….Ich behaupte, für einen Wald, braucht man nicht einmal Menschen …“

    Richtig, der Wald braucht den Menschen nicht, andersrum sieht das schon anders aus!
    Überläßt man eine Fläche „sich selbst“ und unterbindet/verhindert man jeglichen Zugriff/Zugang durch den Menschen, spricht man von einer „Sukzessionsfläche“ ( Sukkzession gleich selbständige Entwicklung der natürlichen Vegetation). Dadurch kann dann ein Wald entstehen, muß es aber nicht. Sicher beurteilen kann man das dann nach einigen Jahrhunderten…
    .
    Will aber der Mensch einen Wald pflanzen, der in näherer Zukunft als ein solcher bestehen kann, muß er schon „aktiv“ etwas tun. Einfach abwarten reicht da nicht…
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    „…Wenn Mattenborn verkauft wird, ist es ein für allemal weg…“
    .
    Stimmt, es ist jeglicher Spekulation, Bauwut oder Umwidmung entzogen!
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    „…Da entscheidet nur noch ein Stiftungsrat über die Verwendung und auch den Zugang des Grundstückes…“
    .
    Nicht ganz, denn es handelt sich um eine gemeinnützige Stiftung unter staatlicher Aufsicht. Die „Entscheidungen“ sind also auf Grund des (überwachten) Stiftungszweckes schon sehr eingegrenzt. Einfach mal nachlesen unter „gesellschaftliche Verpflichtung und Gemeinnutz“ weiter unten auf dieser Seite:
    http://www.stiftung-klimawald.de/index.php/ostiftungsidee/stiftungsbechreibung
    .
    Selbst im hoffentlich nie eintretendem Falle der Auflösung der Stiftung bliebe die gemeinnützige Zweckbindung des Vermögens (und dazu gehört auch der Grundbesitz) bestehen:
    „…(sog. Vermögensbindung, § 55 Nr. 4 AO). Dadurch wird gewährleistet, dass einmal für gemeinnützige Zwecke bereitgestellte oder erwirtschaftete Mittel „gebunden” bleiben und nicht privaten Dritten zufließen….“

    Nein, ich gehöre nicht zur Stiftung, bin auch kein Werber, kenne aber sowohl die Stiftung als auch deren Gründer…

    1. Hallo Herr Wollweber,
      bitte verstehen auch Sie mich nicht noch falsch.

      Meine Kritik ist letztlich nur die, dass wenn man einen Wald entstehen lassen möchte, weder einen technokratischen Akt daraus machen muss, noch Andere dafür ins Boot holen muss!

      1. „…weder einen technokratischen Akt daraus machen muss, noch Andere dafür ins Boot holen muss…“

        Stimmt, ich betrachte das Ganze auch nur völlig emotionslos und sachlich nüchtern..
        .
        Es gibt für die Schaffung eines solchen Waldes eigentlich nur vier Grundbedingungen:
        1) biologisch standortgerechte Pflanzenauswahl (durchaus auch als Sachspende)
        2) unumkehrbare Zweckbindung des Geländes
        3) geregelte öffentliche Nutzung
        4) forstbiologische Überwachung und Begleitung (Pflegemaßnahmen, Nachpflanzungen etc. )
        .
        Dazu bedarf es natürlich nicht zwingend der genannten Stiftung, das geht auch anders…. Nur zu, wer macht’s??

        1. … und schon wird wieder aus dem technokratischen Mikrokosmos geschöpft. 🙁

          … die Natur kennt keine Fragen, sie kennt nur Antworten … !

          1. Ja, ich bin da mittlerweile etwas illusionslos… Von Kindheit an habe ich ehrenamtlich an etlichen Hektaren Waldpflanzungen teilgenommen. Es ist schon schmerzlich, wenn dann Jahrzehnte später einzelne Flächen, grundstücksrechtlich leider einwandfrei, „umgewidmet“ wurden und anderweitiger Nutzung weichen mußten… Ein Wald kann nunmal nicht „umziehen“, deshalb lieber „Nägel mit Köppen…“

  3. Herr Willsch „Einwohnern damit weitere Zukunftsoptionen entziehen“ ? Wofür ? Noch mehr Grünflächen bebauen ? Oder was sind ihre Ideen, Herr Willsch ? „Einen Wald bauen kann jeder“, Sie auch, Herr Willsch ? Dann mal los !! Wo werden Sie uns sicher noch verraten !?

    1. Ihren Ausführungen stimme ich voll zu. Einen Wald „bauen“ kann eben nicht jeder. Eine genaue Standortanalyse u.a.mit Bodenuntersuchungen in geologischer und biologischer Hinsicht ist Voraussetzung, um eine Eignung feststellen und die standortgerechten Gehölze auswählen zu können. Eine Vernetzung mit bestehenden Waldflächen wäre einer Insellage vorzuziehen.

    2. Was sollen diese Anfeindungen an dieser Stelle, Herr Göttsch? Sie kennen doch meinen Standpunkt zum Thema Bauwahn und Innenverdichtung.

      Mal sachlich betrachtet: die WHU möchte in HU mehr Bäume, in Mattenborn konkret einen Wald. Soweit in Ordnung. Aber zu diesem Zwecke braucht man doch nicht zu verkaufen. Das können wir schliesslich selber. Und zu den Zukunftsoptionen: Wenn Mattenborn verkauft wird, ist es ein für allemal weg. Da entscheidet nur noch ein Stiftungsrat über die Verwendung und auch den Zugang des Grundstückes.

      @Herrn Borchert: haben Sie schon mal eine Eichel im Herbst einfach nur in lockeren Boden gedrückt und beobachtet, was im Frühling da herauskommt?
      Ich behaupte, für einen Wald, braucht man nicht einmal Menschen … 😉

  4. Mattenborn verkaufen? Auf gar keine Fall wertvolles Land aus Gemeindehand geben und den Einwohnern damit weitere Zukunftsoptionen entziehen!
    Aufforsten? Ja, aber selber machen. Wie schon Frau Christiansen mit ihrem guten und sehr kostengünsten Tip empfahl: mit ein- oder zweijährigen Setzlingen aus Eigenbestand.

    Ganz ehrlich: Die nette Stiftung in Ehren, aber einen Wald „bauen“ kann ja wohl jeder 😉

  5. Hallo,
    vielleicht könnten ja auch Bäume und Büsche gespendet werden. Dafür wäre es wichtig, vorher zu überlegen, was für einen gesunden Wald mit Artenvielfalt benötigt wird. Ich könnte z.B. einen jungen Walnussschößling dazu beitragen.

    1. Hier http://www.stiftung-klimawald.de kann man sich über die Stiftung und deren Arbeitsweise informieren.

      Die Kräfte der noch „junge“ Stiftung können auf jahrzehntelange Erfahrungen zurückgreifen. Die Stiftung wurde von Mitgliedern der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gegründet. Diese wiederum entstand 1947 mit dem Ziel der Wiederaufforstung, da Wälder im großen Rahmen als Reparationsmaßnahmen für Kriegsschäden abgeholzt wurden. http://www.sdw-sh.de

      Wenn „alte Leute“ planen zu pflanzen, greifen sie gerne auf die „Jugend“ zurück *schmunzel*. Daher gibt es als eigenständigen Verband die bundesweite „Waldjugend“, mit um die 500 Mitgliedern allein in Schleswig-Holstein. Auch Mitglieder der Stiftung Klimawald waren mal „Waldläufer der Waldjugend“…

      Könnte die Gemeinde sich durchringen, die Fläche zu einem akzeptablen Preis freizugeben, würde mit Sicherheit ein Stückchen Wald entstehen…

    2. Hallo, Frau Christiansen,
      Bäume und Büsche zu spenden ist eine sehr gute Idee.
      Die WHU hatte im Jahr 2011 angeregt, den Wall an der Hamburger Straße Ecke Kiefernweg und die dahinterliegende Wiese gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern aus Henstedt-Ulzburg zu bepflanzen.
      Die Bäume und Sträucher konnten gespendet oder mitgebracht werden – (auch Walnussschößlinge! ) Die Aktion hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht, fand aber leider keine Fortsetzung, obwohl der Wall im Nov. 2011 nur zur Hälfte bepflanzt werden konnte.
      Die Mehrheit im Umwelt- und Planungsausschuss wollte entgegen unserem Antrag keine weiteren Kosten für die Planung, Mitarbeit der Verwaltung, Materialbereitstellung, Umzäunung der Fläche etc. im Haushalt dafür bereitstellen.
      Auch so gesehen wäre es wirklich besser, eine Stiftung würde es übernehmen, einen Wald für uns zu pflanzen.

      Verena Grützbach, stellv. WHU-Vorsitzende

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