Manke hat plötzlich Mitgefühl mit den Anliegern des Brombeerweges

Die Entstehungsgeschichte des geplanten Baugebiets am Pinnau-Biotop wirft neue Fragen auf: Offenbar haben Bauunternehmer Volker Manke und die damalige CDU-dominierte Gemeindevertretung einen Bebauungsplan für die Flächen rechts und links der einstigen AKN-Trasse durchgedrückt, der keinerlei Rücksicht auf die Anwohner der Straße Brombeerweg im Wohngebiet Birkenau nimmt.

Das räumte der Bauunternehmer und Ehrenvorsitzende der örtlichen Christdemokraten indirekt selber bei einer CDU-Informationsveranstaltung zum neuen Baugebiet ein. Mit dem Satz: „Jetzt ergreife ich das Wort!“ trat der Baulöwe nach gut 30-minütiger Diskussion vor die Zuhörer und erklärte, dass nach dem derzeit rechtsgültigem Bebauungsplan (Manke: „Nach dem Plan könnte sofort angefangen werden zu bauen“) 30 Reihenhäuser über den Brombeerweg erschlossen werden würden. „Stellen Sie sich vor, was diese Planung an Belastung für die Menschen im Brombeerweg bedeuten würde“, hielt Manke den Zuhörern entgegen.

Unter anderem deswegen jetzt der neue Plan! Wie berichtet, wünscht Manke nun eine direkte Anbindung des neuen Baugebiets an die Hamburger Straße in Höhe der Einmündung Kadener Chausee. So blieben die Anwohner des Brombeerwegs von zusätzlichem Verkehr verschont. Wer sicher gehen wolle, dass dies nun so umgesetzt werde, müsse bei der kommenden Kommunalwahl CDU wählen, forderte Manke die etwa 60 bis 70 Besucher auf.

Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten wollten nach der Veranstaltung von Ex-Bürgermeister Volker Dornquast wissen: Wie konnte so ein Plan, der zu Lasten der alteingesessenen Bürger geht, rechtskräftig werden? Der frühere Verwaltungschef weist zunächst jede Verantwortung von sich: Dafür sei die frühere Gemeindevertretung verantwortlich. Dann allerdings lenkt er doch schnell ein: Er stehe zu den Entscheidungen seiner Amtszeit. Dornquast konkret zur Anbindungsfrage: „Damals wollte man halt nicht über die Kadener-Chaussee…“

Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten konfrontieren auch einen derzeit verantwortlichen CDU-Politiker mit den Aussagen Mankes: den Diskussionsleiter der Veranstaltung, Dietmar Kahle. Der promovierte Naturwissenschaftler traut sich allerdings nicht, Kritik zu üben: Er sei bei den Entscheidungen vor sieben Jahren noch nicht dabei gewesen und enthalte sich dazu deswegen jeden Kommentars.

Nach Aussagen von Volker Dornquast scheint die nun ins Auge gefasste Anbindung des neuen Wohngebiets direkt über den Knotenpunkt KadenerChausse/Hamburger Straße vom zuständigen Straßenbaulastträger in Itzehoe tatsächlich genehmigt zu werden. Die Behörde habe zwar einen Kreisel verworfen, die Gespräche über eine Ampellösung befänden sich aber auf der Zielgeraden: Zu 85 Prozent komme die Genehmigung, so Dornquast zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Seiner Meinung nach könne die bisher dreiarmige Kreuzung eine weitere Zuführung durchaus verkraften.

Christian Meeder

4. Februar 2013

8 thoughts on "Manke hat plötzlich Mitgefühl mit den Anliegern des Brombeerweges"

  1. Manke hat plötzlich Mitgefühl mit den Anliegern des Brombeerweges

    Das kann ich mir gar nicht vorstellen denn hier geht es doch nur um „Knete“
    Bei dem Bauvorhaben muß man sich doch als Henstedt-Ulzburger fragen : welche Gemeindevertreter haben da zugestimmt.
    Ich hätte bestimmt keine Baugenehmigung am/im Biotop bekommen.
    Was sagt eigentlich unser Naturschutz zur „Beseitigung “ des Maulwurf am Biotop/Wiese durch das Bauvorhaben?? Maulwurf steht doch unter Naturschutz,oder ?
    Vorschlag an unsere Gemeindevertreter: Alle Straßen grün anmalen damit unsere Kinder in Zukunft auch noch etwas GRÜNES in Henstedt-Ulzburg haben.
    Es gibt ja für Hr. Manke doch noch genügend Baulücken in Henstedt-Ulzburg.
    Vor 13 Jahren haben wir darauf hingewiesen das man doch die Kurve am Brombeerweg 34 etwas entschärfen möchte bevor da ein Unfall passiert,
    die Aussage damals war “ die Gemeinde hätte z.Zt. dafür kein Geld“
    Bei der Baugenehmigung müßte doch jetzt etwas übrig sein.
    Bin gespannt wann Dr. Kahle mal vorbei kommt und sich ein Bild macht.
    Bestimmt erst wenn was passiert.
    G. Weßeling

  2. Wenn man sich das Foto anschaut, denkt man sofort an die Frauenquote.
    Wir brauchen mehr Frauen in der Politik.

    1. So allgemein möchte ich ihre Aussage nun aber nicht stehen lassen, Herr Bianga. Es kommt schon auf die Personen selbst an.
      Bereits jetzt gibt es in der Kommunalpolitik Frauen …

    2. Lieber Herr Bianga,
      da gebe ich Ihnen unumwunden Recht. In der Gemeindevertretung sind nicht einmal ein Drittel der GemeindevertreterInnen weiblich. Einzig bei der FDP beträgt die Frauenquote sagenhafte 50%. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass sich Frauen sehr stark in Kindergärten und Schulen engagieren. Auch im sozialen Bereich sind Frauen im Ehrenamt stark vertreten. Warten wir auf die Kommunalwahl im Mai. Vielleicht ändert sich ja etwas.
      Doris Dosdahl
      stellv. Vorsitzende der BFB – Bürger für Bürger – Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg

  3. Wer hat das Sagen, Herr Manke oder die CDU? Vielleicht Duc Manke in der CDU.
    Die Aussage wählt CDU bei der nächsten Kommunalwahl sagt ja schon aus wer das Sagen hat und wer eine Marionette ist.

  4. Naja, Mitgefühl… Glaube ich bei Herrn Manke jetzt mal eher nicht. Eher realistische Einschätzungen hinsichtlich machbarer Verkehrsanbindungen und der Grundstimmung in der Gemeinde für Neubau-Vorhaben… Der Mann ist ja schon länger im Geschäft.

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