Feuerwehr schlägt Alarm: Wir können nicht immer schnell genug am Brandort sein!

Acht Minuten nach der Alarmierung soll die Feuerwehr an der Brandstelle sein, besagt die Vorschrift. Diese Frist kann aber in Henstedt-Ulzburg nicht immer eingehalten werden. „Gerade in Stoßzeiten, bei viel Verkehr oder fehlendem Personal ist es manchmal nicht möglich, rechtzeitig am Einsatzort einzutreffen“, erklärte Gemeindewehrführer Wolfgang Konrad gegenüber der Segeberger Zeitung.

Während der jüngsten Sitzung des Feuerwehrausschusses verteilten die Ortswehrführer Unterlagen, in denen unter anderem grafisch dargestellt ist, innerhalb welcher Zeit die Wehren in den verschiedenen Ortsteilen zu Lösch- und Rettungseinsätzen eintreffen können. Dazu stellt die Wählergemeinschaft Henstedt-Ulzburg (WHU) in einer Pressemitteilung fest:

„Einsätze der Feuerwehr in der vorgeschriebenen Hilfsfrist können derzeit nicht überall garantiert werden, denn abhängig von Tageszeit und Wochentag ist die verkehrliche Belastung unserer Straßen sehr hoch und führt zu Zeitverlusten bei der Alarmierung – oft auch schon beim Hinweg der Feuerwehrleute zur Wache.“ Wenn Gewerbegebiete und Wohnbebauung an der Peripherie errichtet würden, verlängerten sich die Rettungswege.

„Wir wollen die Probleme jetzt angehen und sie möglichst gemeinsam lösen“, so Verena Grützbach, stellvertretende Vorsitzende der WHU und Mitglied im Feuerwehrausschuss. „Das darf nicht in Hinterzimmern oder in nicht-öffentlichen Sitzungen geschehen, denn unsere Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf zu erfahren, was in ihrem Ort vorgeht. Es geht hier schließlich um ihre Steuergelder, auch deshalb ist Transparenz erforderlich! “ Damit weist die Kommunalpolitikerin Kritik der BfB und SPD zurück, wonach die WHU mit dem Thema Brandschutz „eine politische Suppe kochen“ und nur „mit den Ängsten der Bürger spielen“ wolle.

Die WHU hält nach eigenen Angaben einen Feuerwehrbedarfsplan für außerordentlich wichtig und möchte ihn schon bald von der Gemeindevertretung beschließen lassen. Dabei sei eine Diskussion unter anderem über die Ausstattung der Feuerwehr und die finanzielle Belastung der Gemeinde zu führen.

„Wer zahlt denn zum Beispiel das erforderliche, mehrere Hunderttausend Euro teure Feuerwehrfahrzeug, wenn sich hier Logistikunternehmen mit 35 Metern Gebäudehöhe ansiedeln dürfen?“ fragt die WHU. Dafür sei die Feuerwehr derzeit nicht ausgerüstet. Außerdem kämen immer mehr Kitas und auch Altenpflegeheime im Ort hinzu.

Die WHU stellt fest: „Auf dem Rhen soll nach den Ideen der Familie Wagenhuber demnächst eine neue Wohnbebauung für viele Menschen entstehen. Schon jetzt sind nach Aussagen der Ortswehrführer Teile von Ulzburg-Süd und Henstedt-Rhen nicht so versorgt, wie es die Feuerwehr wünscht.“ Das Zurückgreifen auf andere Ortswehren der Nachbarschaft könne keine Dauerlösung sein und koste ebenfalls unser Geld. Eventuell werde eine dritte Feuerwache in Ulzburg-Süd und/oder auf dem Rhen benötigt.

„Was kostet das und wer zahlt das? Und haben wir für diese Entwicklungen das nötige Personal bei der freiwilligen Feuerwehr?“ umreißt Uwe Köhlmann-Thater, WHU-Gemeindevertreter und Vorsitzender des Feuerwehrausschusses, einige Themen der nächsten Zeit, die einer Klärung bedürfen. Die Bürgerinnen und Bürger in Henstedt-Ulzburg hätten ein Recht darauf zu erfahren, welche Konsequenzen das ständige Wachstum und die derzeitige Ansiedlungspolitik nach sich ziehen.

Jörg Schlömann

17. September 2012

17 thoughts on "Feuerwehr schlägt Alarm: Wir können nicht immer schnell genug am Brandort sein!"

  1. Da fiel mir grad ein alter Beitrag in einem anderen Artikel wieder ein, Zitat:
    Sazmann
    16/08/2012 – 12:47

    Was keiner gedacht hätte: Die zuvor eher ungeschickt agierende Elisabeth von Bressensdorf (CDU) beginnt mit diesem Geniestreich bereits den Wahlkampf 2013. Völlig unerwartet überrumpelt die CDU-Grande den politischen Gegner mit ihrem ausgefuchsten Schachzug. Klar bezieht sie Position zu Kernthemen der neuen Konkurrenz. Jeder im Ort soll es wissen: Transparenz ist absolut Moppelkotze.

  2. Henstedt-Ulzburg schafft es schon wieder in die Zeitung!!

    Fette Überschrift auf der ersten Seite der Norderstedter Zeitung

    Maulkorb für die Feuerwehr
    und im Text
    Parteien kritisieren das Verhalten der Verwaltung – bis auf die CDU.

    Was ist der Hintergrund ? In einer öffentlichen Sitzung ( an der ich teilgenommen habe) beschreibt die ehrenamtliche Feuerwehr Probleme , für mich klang das streckenweise wie ein Hilferuf !!

    Die Segeberger Zeitung , die als einzige Zeitung in der Sitzung anwesend war, berichtet in einer großen Aufmachung von den geschilderten Problemen.

    Die WHU beleuchtet dann die offenen Fragen zum Feuerwehrbedarfsplan in in einer Presseerklärung .

    Das Herstellen der erweiterten Öffentlichkeit soll angeblich der Grund des Maulkorbes sein.

    Es soll wohl anscheinend in HU nur noch über Austauschschüler, HU Läuft oder HU fährt Fahrrad oder wann die Feuerwehr den nächsten Laternen- umzug veranstaltet, berichtet werden. Ggf. noch über die Sperrung einer Autobahnzufahrt..

    Recht hat der Kommentator der Norderstedter Zeitung: :

    „Wenn die Feuerwehr fürchtet, zu spät bei Bränden oder Unfällen einzutreffen, gehört das Thema in die Öffentlichkeit und in die politische Diskussion.

    Für eine seriöse Berichterstattung zu sorgen, zählt nicht zu den Aufgaben einer Gemeindeverwaltung.

    Und Informationen unter den Deckel zu halten erst recht nicht.“

  3. Feuerwehrbedarfsplan in Schleswig-Holstein

    Der Feuerwehrbedarfsplan bildet die Entscheidungsgrundlage für die verantwortlichen Gremien des Trägers des Feuerwehrwesens. Die fachliche Vorbereitung und Verantwortung obliegt der Gemeindewehrführung der Feuerwehr.
    Ziel ist es, auf der Grundlage des kritischen Wohnungsbrandes, den geltenden Bemessungswerten und dem in Schleswig-Holstein angewandten Merkblatt zur Ermittlung notwendiger Feuerwehrfahrzeuge (Löschfahrzeuge) aufgrund von Risikoklassen den für eine leistungsfähige Feuerwehr erforderlichen Bedarf festzustellen.

    Verantwortlich für die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr ist als Träger des Feuerwehrwesens die Gemeinde. Für die organisatorische und fachtechnische Einsatzbereitschaft der Feuerwehr trägt die Gemeindewehrführung die Verantwortung.

    Mit dem hier im Internet zur Verfügung stehenden Arbeitsmaterial können Sie in wenigen Schritten die Grundlagen einer Feuerwehrbedarfsplanung erstellen. Dies entbindet Sie allerdings nicht von Ihrer Verpflichtung, Teilbereiche vertieft zu analysieren und zu bewerten.

    Die Feuerwehrbedarfsplanung wird auf der Grundlage einer fachlichen Risikobeschreibung erstellt. Als Schutzziel wird ein kritischer Wohnungsbrand angenommen, dessen Eintrittswahrscheinlichkeit gleichermaßen für alle Gemeinden in Schleswig-Holstein zutrifft. Das Ergebnis der fachlichen Risikobeschreibung kann aber auch die Definition eines höherwertigen Schutzziels ergeben.

    Auf der Grundlage der Risikobeschreibung der Gemeinde lassen sich aus der Feuerwehrbedarfsplanung die folgenden Bemessungswerte ermitteln

    die Einsatzmittel mit den erforderlichen Löschfahrzeugen,
    die Einsatzkräfte (Funktionen) sowie
    die zeitliche und räumliche Erreichbarkeit im Ausrückebereich (Einhalten von Hilfsfristen)
    Die aus der Feuerwehrbedarfsplanung ableitbaren Handlungserfordernisse werden mit Hilfe der Stellschrauben zum Ausgleich einer defizitären Sicherheitsbilanz geprüft, beurteilt und für den Entscheidungsvorschlag fachlich vorbereitet.

    Beispiele möglicher Vereinbarungen zwischen dem Träger des Feuerwehrwesens und der Gemeindewehrführung schaffen Planungs- und Handlungssicherheit in den jeweiligen Verantwortlichkeiten.

    Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplans unter http://www.lfs-sh.de/BSBP/Start/Start.php

  4. Hallo, ich habe mal eine Frage zu dem ganzen. Wo steht das mit den acht Minuten? M.W. ist eine Hilfsfrist in S-H nirgendwo festgelegt. Vielleicht sollte man mal kritisch hinterfragen, wer so etwas in die Öffentlichkeit gibt und damit Stimmung macht.

  5. @ D. Barkmann: Ich finde ungefilterte „Meinung“ immer erfrischend, da sie geignet sind, den Blickwinkel von Experten und Fachleuten zu erweitern … machen sie daher ruhig weiter so … 🙂

    @ Hr. Pemöller: Auch sie haben – aus Ihrem Blickwinkel gesehen recht: es die Gemeinde ist von Investoren und Antragstellern die „getriebene“ und nicht die treibende Kraft. Leider sind F-Plan-Änderungen (wie bei B-Planänderungen am Ort beobachtet) selten mit einem Blick für den ganzen Ort bislang gefast worden.

    Ich glaube es geht in dem ursprünglichen Anliegen darum, dass „wir“ eine Gesamtplanung für unseren Ort brauchen. Dort ist Herrn Holowarty zuzustimmen. Allerding neigten in der Vergangenheit die Bürgermeister, die Verwaltung bzw. die Ortplanung dazu Henstedt-Ulzburger als „Mittelzentrum“ aufzuwerten, obwohl unser Ort nur als „Stadtrandkern“ in der Landesplanung vorgesehen ist.

    Und hier möchte ich daher die Landesplanung zu Stadtrandkernen zitieren:

    „Stadtrandkerne sollen im engen räumlichen Zusammenhang mit einem übergeordneten Zentralen Ort Versorgungsaufgaben wahrnehmen. Ihre zentralörtlichen Einrichtungen sollen denen vergleichbarer Zentraler Orte entsprechen und in Abstimmung mit einem übergeordneten Zentralen Ort entwickelt werden. Wohnbauliche und gewerbliche Entwicklungen sollen möglichst in Abstimmung mit dem Zentralen Ort erfolgen.“

    Ich kann nicht erkennen, wie die ausufernde Beplanung von Wohn- und Gewerbeflächen mit Norderstedt oder Kaltenkirchen abgestimmt sein sollen, noch dass wir als „Stadtrandkern“ den beiden Mittelzentren den Rang ablaufen sollten. Zu einer umfassenden Planung gehört es auch einmal festgelegten Grenzen einzuhalten und nicht jedem Investitionswunsch nachzulaufen.

    Die Probleme mit der Feuerwehr sind damit nicht gelöst, gehören aber zu den relevanten Fragen, die innerhalb einer verantwortungsvollen Gesamtplanung zu klären wären.

  6. Liebe/r D. Barkmann,
    Sie stellen es so dar, als ob die Gemeinde immer die treibende Kraft beim „Baulücken-Schließen“ ist. Sind es nicht vielmehr die Eigentümer und/oder Bauträger, die entsprechende Anträge stellen und die Gemeinde sich in der Folge mit eben diesen zu befassen hat? Dass dabei nicht immer für alle befriedigende Ergebnisse erzielt werden muss ich hier nicht detailreich ausführen. Um mal bei Ihrem Beispiel „Wagenhuber-Gelände“ zu bleiben – hier soll zunächst das F-Plan Verfahren in Gang gesetzt werden, um eben alle Träger öffentlicher Belange usw. mit einer Fristenbindung zu beteiligen; dazu gehört dann z. B. auch die Beleuchtung der zu erwartenden Verkehrsentwicklung.
    Klar ist aber ja in jedem Fall, dass hier nicht die Gemeinde auf die Idee gekommen ist eine Wohnbebauung auf dem Gelände zu ermöglichen, sondern sie reagiert eben nur auf einen entsprechenden Antrag und beginnt mit dem F-Plan Verfahren das Einsammeln von Fakten vor einer Entscheidung.

    1. Lieber Herr Pemöller!
      Das Wagenhuber-Gelände habe ich persönlich nicht erwähnt. Ist ja auch egal (mir jedenfalls). Und von mir aus sind es eben die Bauträger/Eigentümer, welche die Anträge stellen, aber wie Sie ja bemerken, entscheidet die Gemeinde. Und hier liegen die Entscheidungs-Prioritäten der Gemeinde anscheinend woanders und eilen einer vernünftigen Planung wohl voraus.
      „Schreiben sie Ihre Meinung“ So heisst es hier. Die äussere ich auch ohne Fachwissen oder tiefgehende Einblicke in unsere Politik oder Verwaltung. Hier geht es lediglich um meine Meinung. Schön, wenn Diese geteilt wird und ebenso schön, wenn man dagegen ist.

  7. “ Ich denke, wir müssen hier nicht irgendwelche Indianer moralisierend zitieren, sondern immer wieder sachlich einfordern, daß Konsequenzen aus Beschlüssen realistisch bewertet werden. Das bedeutet nicht, Projekte zu “stoppen” oder zu verzögern, sondern im Gegenteil sinnvoll zu unterstützen.

    Die Regel heißt also: wer wachsen will (und das will Henstedt-Ulzburg entsprechend der Landesplanung), muß seine Infrastruktur von Straßen bis zur Naherholung auch laufend an das Wachstum anpassen. Das ist wirklich kein Zauberwerk, sondern “nur” Projektmanagement. “

    Aber bevor irgendwelche Projekte sinnvoll unterstützt werden können, müssen Diese auch sinnvoll geplant werden und sehe ich nun mal leider keinerlei Ansatz (siehe u.a. CCU).

    Zu Ihrem letzten Absatz: Zaubern könnte mittlerweile aber gewaltig helfen in unserer Gemeinde. Wo findet denn derzeit eine entsprechende laufende Anpassung in den genannten Bereichen statt? Straßen? Naherholung??? (Bebauungspläne für die Wiesen am Biotop!)

    Zur Zeit macht es eben einfach nur den Eindruck, das ein Suchen und Erschliessen immer neuer Baulücken absoluten Vorrang gegenüber sinnvoller Planung bzw. Überarbeitung der Infrastruktur und insbesondere eben auch der Naherholung hat.

    Belehren Sie mich gerne eines Besseren.

  8. CCU:
    Zustimmung. FDP und WHU haben wiederholt auf die Konsequenzen für den Verkehr hingewiesen, andere haben dies vielleicht nicht ausreichend beachtet.

    Gewerbegebiete:
    Gewerbegebiete sind Investitionen der Gemeinde, die eine „Rendite“ in Form von Gewerbesteuern abwerfen sollen. Bei einer Investition ist es normal, entweder einen erwarteten Bedarf abzudecken, oder aber mit einzelnen Investoren den Bedarf genau abzustimmen. Dieser Fall ist vergleichsweise einfach, weil hier der Zusammenhang zwischen Infrastruktur und Investitionserfolg besonders direkt ist – eine Firma wird sich nur dann ansiedeln, wenn die Infrastruktur bedarfsgerecht „passt“.

    Wagenhuber-Gelände:
    Hier sind viele Fragen von verschiedenen Parteien sehr, sehr frühzeitig gestellt worden – diese Diskussion ist ja auch in der HUN gut dokumentiert.

    Ich denke, wir müssen hier nicht irgendwelche Indianer moralisierend zitieren, sondern immer wieder sachlich einfordern, daß Konsequenzen aus Beschlüssen realistisch bewertet werden. Das bedeutet nicht, Projekte zu „stoppen“ oder zu verzögern, sondern im Gegenteil sinnvoll zu unterstützen.

    Die Regel heißt also: wer wachsen will (und das will Henstedt-Ulzburg entsprechend der Landesplanung), muß seine Infrastruktur von Straßen bis zur Naherholung auch laufend an das Wachstum anpassen. Das ist wirklich kein Zauberwerk, sondern „nur“ Projektmanagement.

  9. Hallo Herr Holowaty, ich möchte den Hinweis von D. Barkmann aufgreifen und einige Beispiele bringen:

    – CCU:

    Hier wurde von CDU, SPD und BfB OHNE Rücksicht auf den Bedarf und die resultierende Verkehrsbelastung primär mit den Slogan geworben „Der Schandfleck muss weg“.
    Für den Bedarf gab es einige Untersuchungen, die unvollständig waren und von den CCU-Entwicklern finanziert wurden.
    Die Verkehrsbelastung wurde zwar ansatzweise untersucht, aber es stellte sich immer wieder heraus, dass nicht alle Verkehrsströme berücksichtigt wurden. Die Kosten und Belastungen werden wir alle tragen müssen.

    – Gewerbegebiete 1:

    Hier tritt die Gemeinde (das sind wir) zunächst in finanzielle Vorlage und muss dann froh sein, wenn irgendein Investor kommt und die Grundstücke abnimmt.
    (z.B. bei Ansiedlung des Netto-Auslieferungslagers mit viel zusätzlichem LKW-Verkehr).
    Auch hier werden die resultierenden Belastungen für den Ort ignoriert.

    Es ist nicht einmal klar, wo die Vorteile für die Gemeinde liegen sollen. Vielfach haben die Betriebe, die dort siedeln, ihren Sitz außerhalb der Gemeinde und zahlen dort ihre Steuern.

    – Gewerbegebiete 2:

    Auf spontanen Einwurf eines Gemeindevertreters wurde die zulässige Bauhöhe in einem gewissen Bereich des Gewerbegebietes auf (30 oder) 35m erhöht. Wurde hier vorher überlegt, welche Konsequenzen das hat? Etwa für die Feuerwehr und deren Ausrüstung?

    – Wagenhuber Gelände:

    Die Folgekosten und Konsequenzen für die Gemeinde wurden bislang nicht untersucht.

    Diese Liste(n) lässt sich (leider) fast beliebig verlängern.

    – Fazit:

    Es scheint überhaupt kein Konzept zu geben.

    Man steht nur im Wettbewerb mit den Nachbargemeinden und möchte möglichst viel Wohn- oder Gewerbefläche schaffen, was nicht anderes heißt, als möglichst viel Grünfläche umzuwandeln.

    Andere, nicht monetäre Kriterien wie z.B. Naturerhalt, Freizeitwert spielen überhaupt keine Rolle.

    Hier könnte man die vielfach bekannte Weisheit der Cree Indianer zitieren „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“

    Aber selbst die rein finanzielle Kenngrößen wie z.B. Folgekosten oder Steueraufkommen werden scheinbar von unseren Gemeindevertretern nicht erhoben oder gar hinterfragt.

    Investitionsrechnungen sind unüblich. Es scheint das „Prinzip Hoffnung“ zu gelten.

    1. Mit dem Verkehr geht es doch los. Der ÖPNV muss meiner Meinung nach auch dringend überarbeitet werden. Kita, Schulen usw. Wie kommt es denn, das jetzt schon bei einer relativ neuen Schule wie der „Lütte School“ schon von Ausbauten, Erweiterungen gesprochen werden muss? Also eigentlich alles Dinge, die Sie selbst schon angesprochen haben.

  10. Grundsätzlich bedeuten mehr Unternehmensansiedlungen und mehr Einwohner auch mehr Steuereinnahmen. Es ist also nicht so, daß Erweiterungen von Gewerbegebieten oder neue Wohngebiete per saldo eine Erhöhung des ANTEILS der Ausgaben für Feuerwehren am Gemeindehaushalt zur Folge haben.

    Eine wachsende Gemeinde benötigt also eine ständige Überprüfung, wo durch das Wachstum Infrastrukturen – sei es Feuerwehren, Kinderbetreuung, Strassen oder was auch immer – angepaßt werden müssen.

    Gerade deshalb brauchen wir eben keine Panikmache, sondern eine insgesamt mehr übergreifende Betrachtung von Konsequenzen aus Erweiterungsplänen. Das Wagenhuber-Gelände ist hierfür ein gutes Beispiel: wenn die Gemeinde hier ein attraktives neues Wohngebiet mit vielen Neubürgern möchte, muß sie zum Beispiel die Norderstedter Straße ausbauen, das Schul- und Kita-Angebot anpassen und eben auch die Rettungsinfrastruktur ausbauen.

    1. Aber gerade das ist es ja, was, meiner Meinung nach, in dieser Gemeinde nicht funktioniert. Füllen von Baulücken um jeden Preis, gnadenlos. Infrastruktur? Kann man sich ja irgendwann mal mit beschäftigen. Gerade Die muss aber funktionieren, wenn man auf Teufel komm raus immer mehr und mehr bauen und Einwohner reinholen will.

  11. Man kann dem ganzen Thema vielleicht eine Art Panikmache, ein Spielen mit Ängsten vorwerfen. Ich gebe aber zu bedenken, dass das nur solange funktioniert, wie nichts passiert ist. Danach ist das Geschrei riesengroß.

    Für eine vitale Gemeinde ist ein funktionierendes Rettungswesen eine Grundvoraussetzung. Dieses sind (neben anderen) die Aufgaben, die der Staat, das Land, die Gemeinde bitte korrekt von meinen Steuergeldern umsetzt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert