Der SV Henstedt-Ulzburg unterliegt der HSG Nordhorn-Lingen in einer Abwehrschlacht verdient mit 14:19. Frogs agieren in der Offensive nach furiosem Beginn nicht durchschlagskräftig genug.
Nach einer Viertelstunde sah alles nach einem klaren Erfolg der Gastgeber aus, die mit furiosem Beginn lange desorientierte Gäste bis zum 6:1 (14.) förmlich an die Wand spielten und sogar noch höher hätten führen können. Mit zunehmender Spieldauer stabilisierten sich die Gäste aus Nordhorn, schraubten die Zahl ihrer technischen Fehler herab und glichen nach 27. Minuten zum ersten Mal aus. Mit einem Remis (10:10) gingen beide Teams in die Halbzeitpause.
Als Nils Meyer unter angezeigtem passiven Spiel auf den Pfiff der Unparteiischen nicht reagierte und SVHU-Torhüter Jan Peveling den Ball an den Kopf warf, wurde der HSG –Regisseur mit der Roten Karte bedacht und musste das Feld räumen. Die Hinausstellung des Nordhorners war der Knackpunkt des Spiels. Kurzzeitig konnten die Frogs ihre Überzahl und die fehlende Ordnung im Spiel der Gäste nutzen und gingen mit 14:12 in Führung (41.). Doch gleich drei Zeitstrafen gegen die Gastgeber binnen acht Minuten ließen die Partie in der Folge erneut kippen. Der SVHU verlor den Faden, geriet in Rückstand warf bis zum Abpfiff keinen einzigen Treffer mehr. „Wir waren in der Offensive heute nicht durchschlagskräftig genug“, brachte es SVHU Coach Amen Gafsi, der gemeinsam mit Matthias Karbowski die Frogs trainiert auf den Punkt. Zwar machte auch die SVHU-Abwehr den Grafschaftern weiter das Leben schwer, doch die Gäste hatten in Jens Wiese und Patrick Miedema zwei treffsichere Akteure in ihren Reihen, die die Partie nach der Pause entschieden.
Überragend waren an diesem Abend allerdings beide Torleute, wobei „Verlierer“ Jan Peveling mit 20 Paraden, darunter zwei gehaltenen Strafwürfen knapp die Nase vorn hatte. „Glückwunsch an meine Mannschaft, die heute eine überragende Abwehrleistung gezeigt hat. Wir wollten uns unbedingt für die Heimpleite aus der vergangenen Saison revanchieren und das ist uns heute eindrucksvoll gelungen“, lobte Nordhorn-Trainer Heiner Bültmann seine Mannschaft. „14:19- das sagt eigentlich alles über das heutige Spiel aus. Wenn man zu Hause nur 19 Tore kassiert, muss man auch gewinnen“, war SVHU-Trainer Matthias Karbowski noch eine halbe Stunde nach dem Schlusspfiff restlos „bedient“. Die Frogs, die furios in die Saison gestartet waren, sind im Alltag der 2. Handball-Bundesliga angekommen.
„Das war in der Offensive keine gute Leistung, aber wir werden jetzt nicht alles schlecht reden und vor allem nicht in Hektik verfallen“, mahnt Kapitän Nico Kibat zur Ruhe. Mit neun Punkt sei der SV Henstedt-Ulzburg im Kampf um den Klassenerhalt – und nur das sei das Saisonziel – voll im Soll.
Joachim Jakstat
12. Oktober 2015