HSG Norderstedt/Henstedt-Ulzburg setzt den Aufwärtstrend mit einem 40:28 (24:13)-Heimerfolg gegen den SV Beckdorf weiter fort und untermauert die Ansprüche auf einen Spitzenplatz in der 3. Liga Nord.
Die HSG Norderstedt/Henstedt-Ulzburg hat ein Zeichen gesetzt. Der Start war noch ein wenig holprig, weil die Gastgeber einige gute Tormöglichkeiten ausließen, doch nach ein paar Minuten nahm der HSG-Express Fahrt auf und distanzierte den in seinen Angriffsbemühungen harmlosen Tabellenletzten aus Beckdorf. Nach zehn Minuten stand es 8:5. Bis zur hielten die Gastgeber Tempo und Konzentration hoch, gewannen in der Abwehr zahlreiche Bälle und erzielten leichte Tore in erster und zweiter Welle. Beim Stand von 24:13 ging es in die Halbzeitpause.
Interims-Coach Tim Völzke, der in der Anfangsphase lautstark einige Feinjustierungen in der Abwehr vorgenommen hatte, dann aber 20 Minuten lang eine fast fehlerfreie Vorstellung seiner Kameraden beobachten konnte, nutzte die klare Führung und wechselte munter durch. Während es in der Abwehr kaum einen Qualitätsverlust zu verzeichnen gab, nutzen die jungen Burschen ihre Spielanteile in der Offensive noch nicht konsequent genug. Die HSG hatte die Partie zwar jederzeit im Griff, versäumte es aber, den Vorsprung weiter auszubauen. „In der zweiten Hälfte haben wir leider den Faden verloren, auch weil wir klarste Möglichkeiten nicht genutzt haben“, kritisierte Völzke die mangelnde Konzentration und Entschlossenheit einiger Mitspieler im Abschluss. „Daran werden wir weiter arbeiten müssen. Unter dem Strich aber haben unsere Zuschauer heute eine unterhaltsame Partie gesehen. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und zwei Punkte eingefahren“, so der 27jährige, der bedingt durch eine Leistenverletzung nach der Trennung von Trainer Dusko Bilanovic von der Spieler- in die Trainerrolle geschlüpft ist. Leistungsträger in einer einseitigen Partie waren der junge Däne Martin Laursen, Julian Lauenroth und Jens Thöneböhn. Auch Rückraumschütze Maris Versakovs, der gegen seine alte Mannschaft acht Treffer erzielte, hatte viele gute Szenen.
Unterstützt wird Völzke in seiner Trainerarbeit von Geschäftsführer Olaf Knüppel, der trotz enormer zeitlicher Belastung sichtlich Spaß an der neuen Rolle hat. „Die Arbeit mit der Mannschaft in der Trainingshalle, vor allem mit den jungen Spielern, hat mir in der Vergangenheit manchmal gefehlt“, so Knüppel. Angesichts der erfolgreichen Auftritte und der guten Stimmung im Kader kann er sich bei der Suche nach einem neuen Übungsleiter Zeit lassen. „Wir haben keinen Druck und konzentrieren uns aktuell ganz auf den Sport“, sagt Knüppel, der hinter den Kulissen allerdings intensiv an einem Zukunftskonstrukt arbeitet.
Die HSG NORD HU hat jetzt 14 Tage Zeit, sich intensiv auf die Partie bei den heimstarken Mecklenburger Stieren in Schwerin (Sonntag, 26. Februar, 16 Uhr) vorzubereiten.
Joachim Jakstat
11. Februar 2017