Bahn frei für den Netto-Warenumschlagsplatz im Gewerbegebiet. CDU, SPD, BFB und FDP haben am Abend hinter verschlossenen Türen den Verkauf von über 100.000 Quadratmeter Ackerfläche am Autobahnzubringer an den Discounter zugestimmt. Einzig die WHU sagte nein.
Mehr zur Ansiedlung der Edeka-Tochter, zu den Arbeitsplätzen als auch zu der Frage, mit wieviel zusätzlichem Schwerlastverkehr die Großgemeinde denn rechnen darf – morgen bei den Henstedt-Ulzburger Nachrichten.
cm
15.1.2013
Fakt ist ,
in unser Gemeinde / extrem in Kaltenkirchen gibt es unzählige junge Menschen die es leider nicht auf eine gerade Bahn im Leben geschafft habe.
Für diese jungen Menschen kommen solche Umschlagsläger genau zur richtigen Zeit / Netto schafft Arbeitsplätze die keine hohen Anforderungen an den Arbeiter stellen / sie haben also eine Chance endlich ein geregeltes Leben führen zu können / dem Staat nicht auf der Tasche liegen ..
Ich arbeite seid Jahren bei einem der größten Logistiker als Führungskraft und kann nur sagen das es aus sozialer Sicht eine große Bereicherung für unser Gebiet ist…. natürlich können da Hobbypolitiker oder ähnliches nicht mitreden da sie diese Welt nicht kennen.
Ps. ich freue mich sehr drauf…..anders geht es mir da zum CCU>>>>> einfach Kopflos…
das größte Problem sehe ich nicht im Logistikzentrum, sondern in der Ausschließung der Bürger zur Entscheidung.
Und die spärlichen Informationen geben dadurch leider viel Anlass zu Spekulationen.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
Wo bleibt die von allen Parteien viel versprochene Transparenz?
Ist sie nur ein Lippenbekenntnis um Wählerstimmen zu ködern?
Außerdem sehe ich Wachstum um jeden Preis für äußerst bedenklich!
Liebe Frau Honerlah, lieber Hr Sazmann,
keiner von Ihnen widerspricht mir substantiell. Über die „Ausgestaltung im einzelnen“ und die Probleme bei einzelnen Projekten hatte ich mich deutlich geäußert.
Warum Frau Honerlah sich und die WHU bei dem „aus Prinzip erstmal dagegen“ angesprochen fühlt … nun ja.
Aber auch auf das Risiko hin, daß ich mich wiederhole: meine Kernaussage bleibt:
„… gleichzeitig müssen wir zusehen, daß wir mit unserer Infrastruktur nicht dem Wachstum ständig hinterherlaufen. “Laßt sie erstmal kommen” ist das falsche Motto. Wer Wachstum will, muß von vornherein investieren.
Henstedt-Ulzburg braucht daher einen klaren, längerfristig orientierten Infrastruktur-Wachstumsplan.“
Herr Sazmann, Volltreffer.
Es geht nicht gegen „Wachstum“ an sich. Es geht darum statt
Einzelentscheidungen einen Masterplan für Henstedt-Ulzburg zu entwickeln.
Das Leitbild der Gemeinde gibt eine globale Richtschnur, mehr nicht.
Konkret müsste es doch heißen:
Was ist zu tun, um die Gemeinde (oder Stadt ??) nachhaltig als attraktiven Wohn- , Lebens- und Wirtschaftsstandort unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung zu erhalten und weiter zu entwickeln.
Wollen wir Ansiedlung für bessere Arbeitsplätze und Ausbildungsplätze, Wollen wir Ansiedlung wegen mehr Steuereinnahmen?
Dann sind qualitative Anforderungen an die Ansiedlungspolitik zu entwickeln.
Dann sind quantitative Ziele zu bestimmen.
Dann sind Verkehrsprobleme vor den Einzelentscheidungen zu lösen.
…. oder wollen wir hoffen : alles wird schon irgendwie gut , der Verkehr wird nicht so schlimm und das Geld strömt irgendwie in die Kassen?
Wie begegnen wir der demographischen Entwicklung?
Was hat das für Konsequenzen für alten gerechten und sozialen Wohnungsbau, für den Neubau von Kitas und auf unsere Schulen, bis hin zum Angebot der Sportvereine.
Wir bringen wir Natur und Ökonomie in einen Ausgleich…
…und viele andere Fragen mehr.
Einzelmaßnahmen wie Wohnraumkonzept und/oder Verkehrsstrukturkonzept sind Bauteile, sie müssen aber in einen Ortsentwicklungsplan integriert werden, der umfassender ist.
Einzelentscheidungen zu Großprojekten sollten sich dann an dem integrierten Ortsentwicklungsplan orientieren.Und nicht : Einzelmaßnahmen bestimmen die Entwicklung des Ortes.
Mein Eindruck ist aber ( und das ist kein Vorwurf ) , dass so ein Masterplan ( 2025/2030 ) von der Politik und Verwaltung allein nicht bewältigt werden kann, dafür braucht es externer Unterstützung.
Tja, es ist schon irgendwie unglücklich, daß man als Gemeinde Gewerbegebiete mit direkten Autobahnanschluß ausweist, und nun will sich da tatsächlich auch jemand ansiedeln …
Wie so oft erleben wir zunächst einen eher fundamentalen Konflikt: Während die Landesplanung Henstedt-Ulzburg seit sehr langer Zeit als Wachstumsregion ausweist (und wer hierher gezogen ist, sollte das wissen), gibt es doch Kräfte, die offenbar schon aus Prinzip erstmal gegen Wachstum, Erweiterungen und Wirtschaftsansiedlungen sind. Ob es dabei um ein (nicht das!) CCU handelt, ein Fachmarktzentrum, einen Supermarkt, einen Straßenausbau oder ein Logistikzentrum im Gewerbegebiet – immer erst mal dagegen sein.
Dabei kommt es auf die Ausgestaltung im Einzelnen an – und da gibt es leider oftmals tatsächlich mehr Fragen als Antworten. Die Verkehrssituation zum Beispiel ist heute schon kritisch, auch das CCU wirft für mich nach wie vor mehr Probleme als Lösungen auf. Die durchaus großen und schwerwiegenden Probleme im Detail leisten dem grundsätzlich-dagegen-sein durchaus Vorschub. Nur: auch Stillstand ist Rückschritt.
Letztlich müssen wir uns zwei Fragen stellen:
1. will Henstedt-Ulzburg weiter wachsen?
2. wie gehen wir mit den Konsequenzen des Wachstums um?
Wachstum an sich ist nichts schlechtes. Ich freue mich, wenn mehr Menschen Arbeit finden, wenn mehr Einkommen und damit auch Steuern erwirtschaftet werden, wenn dadurch mehr Einkaufs-, Kultur- und Freizeitangebote entstehen.
Aber gleichzeitig müssen wir zusehen, daß wir mit unserer Infrastruktur nicht dem Wachstum ständig hinterherlaufen. „Laßt sie erstmal kommen“ ist das falsche Motto. Wer Wachstum will, muß von vornherein investieren.
Henstedt-Ulzburg braucht daher einen klaren, längerfristig orientierten Infrastruktur-Wachstumsplan.
Lieber Herr Holowaty,
da verstehen wir uns ja wunderbar. Die von Ihnen beschriebenen Kräfte sind nicht von vornherein gegen Wachstum und gegen Wirtschaftsansiedelung, sondern wie Sie FÜR eine qualitative, sinnvolle und nachhaltige Zukunftsplanung. Für die Ansiedelung von Wirtschaftsunternehmen brauchen wir Qualitätskriterien und mehr als nur eine Hoffnung auf Gewerbesteuereinahmen. Diesbezügliche WHU-Anträge sind in den vergangenen Jahren bereits zweimal abgelehnt worden. Um zu erkennen dass und wie kleinere Kommunen mehr Gewerbesteuereinahmen erzielen, braucht man nicht weit über den hiesigen Tellerrand schauen.
Lieber Herr Holowaty,
gegen „Wachstum“ an sich hat vermutlich niemand etwas. Deshalb ist die Diskussion auf dem Niveau auch kaum zielführend. Kritisiert werden die Folgen des Wachstums. Und zwar nicht unbedingt die von Ihnen zurecht angebrachten positiven. Ich habe den Eindruck, dass in der Gemeinde die Frage gestellt wird, ob die negativen Folgen bereits aus den letzten Jahren noch in akzeptablem Verhältnis zu den Vorteilen stehen. Insbesondere im Bereich des Verkehrs, denn da ist am Augenscheinlichsten, dass mit „mehr, mehr, mehr“ nicht nur Steuern und Arbeitsplätze abgedeckt sind.
Wachstum ist dabei gewiss nicht gleich Wachstum, diese Gleichung können Sie nicht aufstellen.
Ein Logistikzentrum, das sich im Ort primär durch seinen riesigen Flächenverbrauch und mehrere hundert zusätzliche Schwerlastfahrten bemerkbar macht, das ist aber jedenfalls kein Objekt, das in der Diskussion um die negativen Folgen die Gemüter beruhigt. Vielleicht liegt es daran, dass die positiven Folgen eher im Dunkeln liegen, während exorbitanter Flächenverbrauch und zusätzliches Kraft-Verkehrsaufkommen von einer vermutlich vierstelligen Zahl an Fahrzeugen für sich sprechen. Für diese Erkenntnis braucht man weder Nobelpreis noch Kristallkugel. Der massive Erklärungsbedarf scheint aber in der Gemeindepolitik noch nicht so recht angekommen zu sein.
Na, dann herzlich willkommen „Netto“! Ist doch toll, dass die kommen, oder? Kann mir als Bürger leider keine eigene Meinung bilden, denn http://landesportal.piratenpartei-sh.de/henstedt-ulzburg/2013/01/zeit-fur-mehr-transparenz/
Hallo Herr Spiering,
dazu müsste auch keiner konkret wissen, wie viele Hektar zu konkret welchen Konditionen verkauft werden, denn das sind Interna, die auch nach meiner Auffassung nicht publiziert gehören.
Allgemein gibt es jedoch Größenordnungen und Kennzahlen solcher Logistikzentren: Sie sind jeweils sternförmig im Umkreis der Nierderlassung von ca. 150 bis 250 km für die Verteilung von Gütern für 200 bis 300 Läden zuständig und sorgen natürlicherweise durch die Warenanlieferung und deren Verteilung für viele LKW-Bewegungen und bei Frischemärkten und Lebensmitteldiscountern kennt man eigentlich keinerlei Nachtruhezeiten mehr.
Ich habe mir eine eigene Meinung gebildet und finde es nicht toll, dass sie kommen wollen.