Handballer verwerfen fünf Siebenmeter und verlieren

28:32 (17:16) – Dezimierte Frogs bringen Ferndorf an den Rand einer Niederlage und müssen sich erst in der Schluss-Viertelstunde den Siegerländern beugen, die mit dem Erfolg den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga perfekt machen.

Wir werden es Ferndorf nicht leicht machen“, hatte Matthias Karbowski, einer der beiden Trainer des SV Henstedt-Ulzburg im Vorfeld des vorletzten Zweitliga-Spiels der Schleswig-Holsteiner versprochen. Die reisten buchstäblich mit dem letzten Aufgebot in Siegerland. Zwei Torhüter und nur neun spielfähige Feldspieler zählte das Aufgebot der Frogs. Darunter der A-Jugendliche Bjarne Möller, der in der Sporthalle an der Stählerwiese seine Feuertaufe in der 2. Handball-Bundesliga mit Bravour bestand. Fast eine halbe Stunde lang stand der 19Jährige auf der Platte, weil frühzeitig in der 9. Minute Routinier Jens Thöneböhn mit der Roten Karte des Feldes verwiesen wurde. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Bei einigen anderen Pfiffen der Unparteiischen fühlten sich die Gäste ungerecht behandelt. Hauptgrund für die erneute Auswärtspleite waren neben den arg dezimierten Kaders aber die fünf verworfenen Siebenmeter.

Möller , der nicht unter den fünf verschiedenen Strafwurf-Schützen war, erzielte sein erstes Tor und überzeugte durch einen engagierten Premierenauftritt. „Wir werden Bjarne einen Platz im Kader für die kommende Zweitligaspielzeit anbieten. Das hat er sich nicht erst heute durch seine vorbildliche kämpferische Einstellung verdient“, kündigte Teammanager Joachim Jakstat nach Rücksprache mit Geschäftsführer Olaf Knüppel und den scheidenden Trainern ein entsprechendes Angebot an den Youngster an. Nicht nur Debütant Möller, sondern das gesamte SVHU-Team verdiente sich in Ferndorf Respekt. Vierzig Minuten lang ließen die bereits als Absteiger fest stehenden Norddeutschen die Gastgeber vor 1100 Zuschauern zittern, führten teilweise mit drei Toren, ehe dem dezimierten Frogs-Kader die Kräfte schwanden. Konzentrationsfehler und einige überhastete Abschlüsse, die der TuS Ferndorf entschlossen mit Gegenstößen waren die Folge. Aus einer 22:20- Führung machte der TuS- teilweise in Überzahl – mit einem 7:0-Lauf eine 27:22-Führung. Die Frogs bäumten sich zwar noch einmal auf, doch mehr als eine Ergebniskosmetik war nicht mehr drin. „Hut ab vor unserer Mannschaft“, verteilte Gästecoach Amen Gafsi Komplimenten an die verbliebenen SVHU-Akteure, die „ohne Acht“ angereist und mit nur einem Linkshänder waren. „Wir hätten die Nichtabstiegsparty der Ferndorfer gerne um eine Woche verschoben, doch am Ende fehlten uns die Körner und wir haben ein paar Fehler zu viele gemacht. Auf die Leistung können wir stolz sein und das wollen wir im vorerst letzten Zweitliga-Spiel am kommenden Sonnabend gegen Aufsteiger Erlangen noch einmal wiederholen“, kündigt Gafsis Kollege Karbowski auch für das kommende Wochenende ein packendes Handball-Spektakel an.

Anlässlich der letzten Saison-Begegnung gegen den Zweitliga-Meister und Erstliga-Aufsteiger werden die Spieler, die den SVHU verlassen, gebührend verabschiedet werden. Unmittelbar nach Spielende werden – wie in jedem Jahr- die Trikots der Spieler unter den Fans versteigert.
Während hinter den Kulissen die Trainersuche weiter intensiviert wird und auch mit potenziellen Neuzugängen verhandelt wird, ist eine weitere Personalie im Perspektiv-Kader fix. A-Jugend-Keeper Henri Wommelsdorf wird regelmäßig weiter mit den Herren trainieren. Neben dem Torhüter sollen noch drei oder vier weitere Talente aus dem eigenen Verein zusätzliche Trainingseinheiten im Herrenbereich bekommen.

SV Henstedt-Ulzburg: Justin Rundt (1. Bis 48. Minute, 11 Paraden, darunter 2 Siebenmeter), Timo Schmidt (49. Minute, 2 Paraden ), Hamza Kablouti (2 Paraden) – Bjarne Möller (1), Florian Bitterlich (3), Nico Kibat (4/2), Daniel Eggert (2), Tim Stefan (6), Oliver Brauer (4), Jens Thöneböhn, Hamza Kablouti (3), Martin Laursen (5).

Joachim Jakstat

29. Mai 2016

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