Zuschauerrekord bei den Frogs, aber dumme Niederlage

26:27 (13:11) – Frogs bieten dem HSC 2000 Coburg lange Paroli, vergessen aber vor ausverkauftem Haus sich für einen begeisternden Auftritt zu belohnen.

Nein, eingeplant waren Punkte gegen den Aufstiegsanwärter HSC 2000 Coburg nicht. Schon gar nicht, nachdem sich am Vorabend der Partie gegen den Tabellendritten Führungsspieler Tim Völzke eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte und das Geschehen nur von der Tribüne aus verfolgen konnte. Doch nach 60 packenden Handball-Minuten, die 700 Zuschauer in der ausverkauften Sporthalle des SZ Maurepasstraße mit stehenden Ovationen feierten, hatten die Frogs eine Sensation nur hauchdünn verpasst und durften sich zu Recht ärgern über die verpasste Chance, ein oder gar zwei Punkte ihrem Habenkonto hinzuzufügen. Es waren nur wenige Fehler und falsche Entscheidungen gewesen, die eine ausgepumpten Mannschaft, die mit Herz und Leidenschaft agiert hatte, in den letzten vier Minuten Zählbares hatten verpassen lassen. Während die Gäste aus Oberfranken mit voller Kapelle angereist waren, sogar die lange verletzten Romas Kivveliavicius und Florian Billek aufboten, bestritten die Gastgeber die Partie mit nur acht Feldspielern. Eine Belastung, der die Frogs am Ende Tribut zollen mussten. Drei Mal hatte die aufmerksame und aggressive Abwehr des SVHU in den Schlussminuten Ballverluste der Coburger provoziert, doch überhastet hatten die Frogs die Chancen auf die Führung beim Stand von 26:26 verpasst. Auch Sekunden vor dem Ende rannten sich die Gastgeber in der Coburger Defensive fest und vergaben so die letzte Möglichkeit auf zumindest einen Zähler.

„Heute hat vieles gepasst und die Mannschaft hat ein tolles Handballspiel abgeliefert. In den letzten Minuten fehlte es ein wenig an Cleverness, um Zählbares einzufahren“ analysierte SVHU-Trainer Matthias Karbowski. „Wir mussten nach dem kurzfristigen Ausfall von Tim Völzke improvisieren, aber die Mannschaft hat den Ausfall unseres besten Schützen so gut es geht kompensiert“, lobte Kollege Amen Gafsi das Kollektiv, das zwar keine Punkte, zumindest aber die Herzen der Handball-Fans im Sturm erobert hatte. „So steigt ihr nicht ab“, machten Frogs Fans nach dem überzeugenden Auftritt ihren Lieblingen unmittelbar nach der Partie im Internet auf Facebook Mut.
Nachdem klar ist, dass das Team im nächsten Jahr eine Spielgemeinschaft mit dem HSV Norderstedt eingehen und nach Norderstedt in die Moorbekhalle umziehen wird, scheint die Begeisterung vor Ort gewachsen. 700 Zuschauer bedeuten Saisonrekord in Henstedt-Ulzburg. Nur die beiden nach Norderstedt ausgelagerten Partien gegen Schwartau (1200 Zuschauer) und Ferndorf (900 Zuschauer) sahen mehr Fans. Die letzten Heimspiele in Henstedt-Ulzburg sollen für den SVHU nicht zur Abschiedstour aus der 2. Bundesliga werden. Dafür wollen die Frogs alle Kräfte bündeln. Hinter den Kulissen basteln Geschäftsführung und Sponsoren eifrig an tragfähigen Zukunftsperspektiven, um Spitzen-Handball in der Region Hamburg auch im nächsten Jahr anbieten zu können. Die Signale stehen auf grün.

Joachim Jakstat

7. Februar 2016

One thought on "Zuschauerrekord bei den Frogs, aber dumme Niederlage"

  1. Handball pur- Begeisternd, tolle Kulisse und spannendes Spiel. Mehr geht nicht mehr. Bleibt zu hoffen, dass bei den nächsten Heimspielen ähnlicher Zuspruch vorhanden ist.

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