Wer einen Fußball-Leckerbissen erwartet hatte, sah sich getäuscht – auf schneebedecktem , tiefen Boden boten der gastgebende TSV Kropp und die Schleswig-Holstein-Liga –Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg aber eine packende, kampfbetonte Partie mit viel Einsatz. Am Ende jubelten die Gäste, die auf die erkrankten bzw. verletzten Stammkräfte André Zick, Niels Niedermeyer und Dominik Brackelmann verzichten mussten, über eine 0:0-Punkteteilung beim favorisierten Tabellenvierten. Ein Punktgewinn, der in der Endabrechnung Gold wert sein könnte im Kampf um den Klassenerhalt.
„Wenn man vor dem Start in die Rückrunde auf den Spielplan geschaut hat, konnte einem ja Angst und bange werden. Jetzt haben wir beim Tabellenfünften Todesfelde und beim Vierten Kropp zwei Zähler mitgenommen. Das ist aller Ehren wert und macht Mut für die kommenden Aufgaben“, so Leistungsfußball-Manager Oliver Wegmann. Die heutige Montags-Partie gegen den Ligaprimus Holstein Kiel II war abgesagt worden, weil der Kunstrasenplatz an der Theodor Storm Straße in Henstedt-Rhen eher einer Schlittschuhbahn, denn einer Fußballfeld glich.
Bestnoten in Kropp gab es für Torhüter Vincent Driessen, der trotz Abiturstress seinen Kasten sauber hielt. Neuzugang Sven Barth fehlte krankheitsbedingt und Ersatzmann Volker Stehen musste wegen beruflicher Verpflichtungen passen. Für Trainer Martens war nach dem 0:0-Unentschieden beim SV Todesfelde und dem neuerlichen Remis in Kropp die Erkenntnis wichtig, dass die Abwehr steht. Auch gegen den TSV Kropp ließen seine Defensivspieler nur wenige Torgelegenheiten zu. Mit 15 Zählern liegt der SVHU zwar immer noch auf Rang 16 und einem Abstiegsplatz, TuRa Meldorf, der TuS Hartenholm, der TSV Altenholz und der FC Dornbreite sind aber wieder in Reichweite.
Martens hatte vor der Partie seine Kicker im Training bei Laune zu halten versucht. Es galt zu improvisieren mit Trainingseinheiten beim Kooperationspartner Fun-Arena, im Kraftraum, in der Sportland-Trainingshalle beim Kraftzirkel mit Assistenztrainer Sascha Schwarzwald oder beim launigen Kick auf den mit Schnee bedeckten Trainingsplätzen auf dem Rhen.
Hinter den Kulissen wird indes schon eifrig an einer Mannschaft für die kommende Saison gebastelt. Eine Personalie soll einen aktuellen Notstand beheben. Kurzfristig konnte Sven Barth für den Rest der Saison auf der Torhüter-Position verpflichtet werden. Der Heilungsprozess bei Stammkeeper André Zick hat sich weiter verzögert und Ersatzmann Vincent Driessen steckt mitten in den Abiturprüfungen. Da kann der 31Jährige, der zuletzt beim Niendorfer TSV in der Hamburger Oberliga aktiv war, sofort helfen. Barth ist auf dem Rhen kein Unbekannter. Im Zeitraum 2006 bis 2008 hielt der Schlussmann in 65 Oberliga-Nordspielen auf dem Rhen. Insgesamt kommt Barth auf zusätzlich 85 Oberliga Hamburg Meisterschaftsspiele. Aufgrund seiner beruflichen Situation kann Barth unter der Woche nur eingeschränkt am Trainingsbetrieb teilnehmen, steht jedoch für die Wochenendspiele zur Verfügung. Jens Martens: “Ich bin heilfroh, dass wir Sven für uns gewinnen konnten. Trotz seiner schwierigen beruflichen Situation hat er ohne mit der Wimper zu zucken sofort zugesagt uns in der schwierigen Torwartsituation zu helfen. Das zeigt, neben seinen sportlichen Fähigkeiten die er schon damals auf dem Rhen unter Beweis gestellt hat, auch seinen tollen Charakter!”
Auch für die Spielzeit 2013/2014 wurden erste Entscheidungen getroffen. Lukas Großkopf und Aaron Meyerfeldt verstärken zur neuen Saison die Liga Mannschaft des SVHU. Beide kommen aus der eigenen A-Jugend Schleswig-Holstein-Liga Mannschaft und treten hier die Nachfolge des letztjährigen Trios Kabashi, Niemeyer und Pajewski an. Innenverteidiger Großkopf und Offensive-Allrounder Meyerfeldt werden ligaunabhängig für die nächsten zwei Jahre die SVHU-Ligamannschaft unterstützen. Leistungs-Fußball-Manager Oliver Wegmann: „Wir freuen uns über die beiden Zusagen. Trotz der derzeitigen sportlichen schwierigen Lage sehen Lukas und Aaron hier die beste Perspektive. Dass es auch dieses Jahr wieder zwei Spieler in den Ligabereich geschafft haben zeigt, dass der SVHU eine hervorragende Nachwuchsarbeit betreibt. Somit gilt das Lob nicht nur unserem A-Jugendtrainer Tobias Homp, sondern allen Trainern und Förderer des Nachwuchsleistungsbereiches.“
Joachim Jakstat
1.4.2013