Briefporto rauf, Praxisgebühr weg, Rentenbeitrag runter, Beitragsbemessungsgrenzen rauf, Lebensarbeitszeit um einen Monat rauf, mehr Wettbewerb bei Schornsteinfegern, Fernsehgebühren für alle, Landesblindengeld wieder rauf und, und, und… . Schaut man sich die bundes- oder landesweit geltenden Neuerungen im nächsten Jahr an, ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich, ob unter dem Strich am Ende eine finanzielle Mehrbelastung oder eine Entlastung für die Mehrzahl der Bürger herauskommt.
Deutlich einfacher ist die Rechnung allerdings bei den Veränderungen, die exklusiv Henstedt-Ulzburg und Umgebung betreffen. Denn hier kennen Abgaben, Beiträge oder Gebühren nur eine Richtung: nach oben.
So erhöht der SVHU pünktlich zum neuen Jahr die Grundbeiträge. Erwachsene werden monatlich zukünftig mit 18,50 Euro (bisher 17 Euro) zur Kasse gebeten, der Familienbeitrag steigt von 35 Euro auf 38 Euro. Hinzu kommt: Obendrein verlangt der Sportverein Zusatzbeiträge für einzelne Sportarten. So zahlen beispielsweise Hand – und Fußballspieler noch jeweils 7 Euro Spartenbeitrag extra. Die Zusatzbeiträge für Hand- und Fußballer sind erst im April angehoben worden.
Mehr berappen müssen die Bürger der Großgemeinde ab Januar auch für die Müllentsorgung. Der meistgenutzte Standardtarif (Behälterkombination Restabfalltonne 120 Liter, Biotonne 80 Liter, Papiertonne 240 Liter) kostet nun jährlich 195,60 Euro. Bisher begnügte sich der WZV mit 178,80 Euro. Regelrecht abgestraft von der Müllabfuhr werden die Eigenkompostierer. Für die genannte Behälterkombination ohne Biotonne werden nun 182,40 Euro anstatt 141,60 Euro verlangt, eine Preissteigerung von schlappen 29 Prozent.
Keine Überraschung: Auch die AKN hebt zum neuen Jahr die Preise an. Wie jedes Jahr. Die Strecke von Henstedt-Ulzburg in Hamburgs Innenstadt und zurück kostet zukünftig 9,60 Euro statt 9,40 Euro. Der Service bleibt dafür weiterhin ausbaufähig: Immer noch gibt es am sechstgrößten Pendlerbahnhof Schleswig-Holsteins keine Toiletten, immer noch rumpeln bis zu 35 Jahre alte Züge über die Gleise.
Und last but not least: Bürgervorsteher Schäfer hat das Steuergespenst wieder hervorgeholt. In seiner jüngsten Pressemitteilung von Donnerstag dieser Woche rechnet Carsten Schäfer vor, was eine Erhöhung der Grundsteuer auf den sogenannten Nivellierungssatz (290 %) des Landes für einen durchschnittlichen Haushalt in Euro und Cent bedeuten würde – am eigenen Beispiel. Demnach zahlt das Ehepaar Schäfer beim derzeitigen Satz von 275 Prozent 219,70 Euro Grundsteuer. „Bei 290 Prozent wären 231,68 Euro zu zahlen, also 12 Euro mehr“, schreibt der erste Bürger der Gemeinde.
Mehr zu einer möglichen Grundsteuer-Anhebung, was es mit dem Nivellierungssatz auf sich hat und was Schäfer sagt – demnächst bei den Henstedt-Ulzburger Nachrichten.
Christian Meeder
28.12.2012