Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Schwer erreichbar! – Darum sagt die BFB nein zum Fußball-Leistungszentrum in Henstedt

Ein regionalligareifes Fußballstadion soll am äußersten Rand Henstedts gebaut werden, das möchte eine Mehrheit der Henstedt-Ulzburger Kommunalpolitik, die BFB-Wählervereinigung favorisiert hingegen den Standort Dammstücken. Auf diesen Planunterlagen der Verwaltung vom vergangenen Jahr sind zwei Anbindungsalternativen (rote Linie, blaue Linie) erkennbar, mittlerweile sind die Planungen schon weiter, jetzt wird mit einem Verbinden beider Linien geliebäugelt, die neue Straße zum Stadion soll gleichzeitig als Ortsumfahrung Henstedt fungieren.

Schwer enttäuscht ist die BFB-Wählergemeinschaft von den übrigen Fraktionen der Gemeindevertretung in Sachen Sport. In einer Pressemitteilung stellt sie fest: „Mitte vergangenen Jahres fasste der Kultur- und Sportausschuss den Beschluss, an der Bürgermeister-Steenbock-Straße im Ortsteil Henstedt die Planung eines Fußball-Leistungszentrums voranzutreiben.“ So weit, so gut. Doch dann kommt das berühmte Haar in der Suppe:

Der ins Auge gefasste Standort aber sei an bestimmte Voraussetzungen gebunden, meint die BFB in ihrem Schreiben. So solle beispielsweise die Zufahrt über die Götzberger und die Kisdorfer Straße erfolgen. Das setze den Bau einer kostspieligen Umgehungsstraße voraus, die teilweise über Kisdorfer Gebiet verlaufen würde. Kisdorf lehne das ab. Ein weiterer Nachteil sei, dass dieser Platz kaum oder gar nicht mit Bus und Bahn zu erreichen wäre.

Die Wählergemeinschaft: „Die BFB-Fraktion hält den Plan des Fußball-Leistungszentrums in Henstedt mittlerweile nicht mehr für realisierbar und hat sich deshalb schon jetzt Gedanken über eine Alternative gemacht. Um keine Zeit zu vergeuden, versuchte sie in der jüngsten Sitzung des Kultur- und Sportausschusses der Gemeinde einen alternativen Standort prüfen zu lassen. Die BFB hält die Fläche an der Ecke Dammstücken/Norderstedter Straße – zwischen Ulzburg-Süd und Henstedt-Rhen – für einen geeigneten Ort, um langfristig nicht nur ein Fußball-Leistungszentrum, sondern auch zentrale Sportanlagen für fast alle Sportarten im ganzen Ort zu schaffen.“

An diesem Standort gibt es laut BFB eine unbebaute Fläche von rund 140.000 Qudaratmetern, die nicht nur verkehrlich von allen Ortsteilen aus gut zu erreichen sei, sondern auch aufgrund der Größe den Platzbedarf für Jahrzehnte sichern würde. „Durch Verkauf und Wohnbebauung jetziger Sportplätze, die meist in Wohngebieten liegen, könnte sogar eine erhebliche Anschubfinanzierung geleistet werden“, argumentiert die Wählergemeinschaft. „Der Platz ist von Kindern und Jugendlichen per Rad gut zu erreichen“, so Doris Dosdahl, BFB-Gemeindevertreterin. Das entlaste den innerdörflichen Autoverkehr. Außerdem sei die Anlage auch gut mit dem ÖPNV zu erreichen, was bei großen Veranstaltungen von Vorteil sei.

„Leider wurde es von den anderen Fraktionen abgelehnt, diesen Standort auch nur prüfen zu lassen, weil man sich schon auf das Gebiet der Bürgermeister-Steenbock-Straße festgelegt hat“, hadert die Wählergemeinschaft. Die BFB bedauert, dass angesichts der dort zu erwartenden erheblichen Schwierigkeiten mit der erforderlichen Umgehungsstraße und des ins Auge springenden Standortvorteils für das Gebiet in Ulzburg Süd/Rhen nicht einmal über diese Alternative nachgedacht werden solle.

„Es ist unverständlich, dass bei so einer grundsätzlichen Entscheidung nicht alle möglichen Standorte geprüft werden. Wir werden uns jedenfalls weiter offensiv für eine zentrale Sportanlage auf Dammstücken einsetzen. Sogar genug Platz für eine Halle wäre vorhanden“, so Tile Abel, Fraktionsvorsitzender der BFB.

Jörg Schlömann

17. Mai 2015

Kommentar: Darum sage ich nein zum Fußball-Leistungszentrum in Henstedt