Henstedt-Ulzburger Nachrichten

AKN: Expresszüge nach Hamburg ab 2015 machbar!

So schnell gehts mit der Bahn derzeit vom Umland nach Hamburg (Hauptbahnhof). Quelle: Verkehrsstrukturgutachten Henstedt-Ulzburg, Zwischenpräsentation

Neues Futter für die Verkehrsdebatte in der Großgemeinde. Ab 2015 ist die AKN in der Lage, Hamburg mit Expresszügen anzusteuern. Das geht aus einer Stellungnahme des Bahnunternehmens zum Entwurf des landesweiten Nahverkehrsplans hervor. Darin fordert die Eisenbahn die schleswig-holsteinischen ÖPNV-Planer auf, AKN-Expresszüge in die Hansestadt als „Angebotsmaßnahmen Bahn“ im Szenario ‚Offensive Nahverkehr'“ vorzusehen. Der Einsatz von Expresszügen sei ab Ende 2015 umsetzbar, schreibt die AKN. Mit Expresszügen meint die AKN Schnellzüge, die etwa von Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg ohne Zwischenstopp direkt nach Hamburg fahren. Im kommenden Jahr erhält die AKN moderne Züge, die 120 Kilometer pro Stunde schaffen.

Derzeit fährt die AKN ausschließlich mit Bummelzügen in die Metropole. Wenn die AKN aus Kaltenkirchen in Hamburg-Eidelstedt ankommt, hat sie an 14 Bahnhöfen gehalten. Die Fahrzeit in die City beträgt auf diese Weise eine knappe Stunde, die Bahn ist damit kaum eine Konkurrenz für das Auto. Selbst bei verstopften Straßen im Zuge des A7-Ausbaus sei in Henstedt-Ulzburg wegen der langen AKN-Fahrdauer keine relevante Verlagerung des Pendlerverkehrs auf die Bahn zu erwarten, wollen Verkehrsexperten in einer Studie für die Landesregierung herausgefunden haben.

Auszug der AKN Stellungnahme zum landesweiten Nahverkehrsplan 2013-2017 der im April diesen Jahres veröffentlicht wurde.

Im 200.000 Euro teuren Verkehrsgutachten der Gemeinde spielen Direktzüge in die City keine Rolle: Die VCDB-Verkehrsplaner haben zwar in einer im Februar vorgelegten Zwischenanalyse festgestellt, dass es von Henstedt-Ulzburg nach Hamburg mit der Bahn etwa doppelt so lange dauert, wie von ähnlich entfernten Umlandgemeinden. In der Juni-Präsentation wird die lange Fahrtzeit für Hamburg-Pendler aber mit keinem Wort mehr erwähnt.

Der AKN-Standpunkt zu Expresszügen hat übrigens keinen direkten Niederschlag im landesweiten Nahverkehrsplan gefunden. Dementsprechend zurückhaltend äußert sich das Bahnunternehmen: In Sachen Expressverbindungen in die Elbmetropole gebe es derzeit noch keine konkreten Pläne oder Konzepte, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme aus Kaltenkirchen gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten.

Christian Meeder

6. Juli 2014