Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Wickeltisch, Unisex, Umkleidekabinen – Ortsentscheider liebäugeln mit Supertoiletten an den Bahnhöfen

AKN-Zug im Bahnhof Ulzburg

Fünf Monate, nachdem Jens Iversen (BFB) den Toiletten-Notstand an den AKN-Bahnhöfen ausgerufen hatte, haben die Ortsentscheider nun die Planungen von Bahnhofsklos intensiviert.

Grundsätzlich wurden im jüngsten Bauausschuss von der Verwaltung vorgelegte Toilettenideen begrüßt. Nach den Rathaus-Vorstellungen soll es in Ulzburg-Süd eine Unisex-Toilette geben, am Bahnhof Ulzburg hingegen eine geschlechtergetrennte Toilette. Insgesamt geht die Gemeinde – auf 10 Jahre gerechnet – von Kosten von rund 450.000 Euro aus. In der Kalkulation nicht enthalten sind Strom und Wasser,  dafür aber die Aufwendungen für eine jährliche Wartung sowie tägliche Reinigungskosten. Rathaus-Toilettenplaner Eckhard Röver: „Die Reinigung soll einmal täglich erfolgen.“

Eine noch nicht ausdiskutierte Klo-Option: Wickeltische für Eltern, die ihren Babys auf dem Bahnhofsklosett die Windeln wechseln wollen. Das forderte die Frauenbeaufragte Svenja Gruber. Für die Unisex-Toilette in Ulzburg-Süd reiche einer, bei der Zwei-Kabinen-Toilette in Ulzburg könnten es zwei Wickeltische werden. Wegen der Geschlechtergerechtigkeit müsse auch die Männertoilette einen Wickeltisch bekommen, sagte Gruber.

Am Bahnhof Ulzburg war die Toilette vor anderthalb Jahren aus Kostengründen abgerissen worden, Ulzburg-Süd hatte noch nie ein öffentliches Bahnhofsklo, jetzt sind sogar Supertoiletten mit Umkleidekabinen nicht ausgeschlossen. Der ADFC-Vorsitzende Jens Daberkow forderte an die Toiletten gekoppelte Umkleidebereiche für Fahrradfahrer bei Schmuddelwetter, Bauamtsleiter Mohr notierte sich die Idee. „Wir werden den Vorschlag aufnehmen“, so Mohr zu Daberkow.

Wann stehen die Toiletten?

Noch völlig unklar. Unter anderem soll erst einmal versucht werden das Busunternehmen VHH und die Taxibetriebe an den Kosten zu beteiligen. CDU-Gemeinderat Volker Brocks: „Hauptnutzer der Toiletten werden die Taxifahrer sein, habe Bauchschmerzen bei den Kosten von einer halben Million Euro.“

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19. März 2019