Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Wagenhuber: Verkehrsaufsicht stoppt Winke-Winke-Irrsinn

Wagenhuber-Gelände mit dem Tannenweg, Karte: openstreetmap

Bittere Pille für Henstedt-Ulzburgs Ortsentscheider. Der Landesbetrieb Verkehr hat gegen die Umwandlung des ehemaligen Betonsteinwerks Wagenhuber zu einem neuen Groß-Wohngebiet sein Veto eingelegt. Wie die HU-Nachrichten erfuhren, ist die Behörde mit der von den Ortsentscheidern beschlossenen Verkehrsanbindung alles andere als einverstanden. Die Verkehrsaufseher haben die Gemeinde darauf hingewiesen, dass der Verkehrsknotenpunkt Norderstedter Straße/Schleswig-Holstein-Straße schon jetzt überlastet ist und mit der Qualitätsstufe F im morgendlichen Berufsverkehr die miserabelste Ampel-Qualitätsstufe aufweist.

Das ist zwar an und für sich keine neue Nachricht für das Rathaus – wegen des Dauerstaus vor der Kreuzung im morgendlichen Berufsverkehr, der weit über die Ausfahrt des geplanten Wagenhubers Wohngebiets hinausreicht, sah die gemeindliche Verkehrslösung ja so aus, dass die auf der Norderstedter Straße im Stop-and-go-Verkehr stehenden Autofahrer die Wagenhuber-Abfahrer in den Ampelstau reinwinken sollten – die Neuigkeit für Verwaltungchef Bauer, Ortsplaner Duda und Co ist nun allerdings, dass sie mit dem Winke-Winke-Irrsinn nicht durchkommen.

Und das ist tatsächlich eine Überraschung: denn wer hätte gedacht, dass Bürokraten in Kiel doch mal genauer hinschauen, welche Dinge Henstedt-Ulzburgs Ortsentscheider verzapfen. Der Beschluss im zuständigen Umwelt- und Planungsausschuss für die Wagenhuber-Bebauung mitsamt Winke-Winke-Idee fiel im Februar übrigens einstimmig aus.

Wie geht es nun weiter? Die Behörde hat die Gemeinde aufgefordert, bei der Anbindung eine aus ihrer Sicht verträglichere Lösung auszubaldowern – und auch schon einmal einen Vorschlag unterbreitet. Das Amt zu den HU-Nachrichten: „Da das aus dem Wagenhubergelände prognostizierte Verkehrsaufkommen nicht leistungsfähig über die Norderstedter Straße an die L 284 (Schleswig-Holstein-Straße) angebunden werden kann, hat der LBV.SH verkehrstechnisch gangbare Lösungen vorgeschlagen: Eine Variante wäre die rückwärtige Erschließung über das gemeindliche Straßennetz. Vorrangig ist hier die Wilstedter Straße anzuführen.“

Um das konkret zu machen: Um das Wagenhuber-Groß-Wohngebiet möglich zu machen, schlägt die Behörde eine Erschließung  über den Tannenweg  vor. Von da sollen die Fahrzeuge dann in die Wilstedter Straße abbiegen.  Die Frage wird sein, ob die Ortsentscheider bereit sind, den Anwohnern von Tannenweg und Wilstedter Straße nun kräftig Zusatzverkehr vor die Haustüren zu hieven. Eine Antwort der Gemeinde hat das Amt noch nicht erhalten.  Die Behörde zu Beginn dieser Woche zu den HU-Nachrichten zur Tannenweg-Anbindung: „Diese Variante sollte innerhalb der Gemeinde Henstedt-Ulzburg diskutiert bzw. erörtert werden. Ein Ergebnis liegt bisher nicht vor.“

cm

29. August 2018