Das ist doch schon mal ein Anfang. Das Rathaus hat Verkehrsberuhigungsmaßnahmen für die Usedomer Straße angekündigt. Die Straße bekomme zwei Aufpflasterungen, sagte Bürgermeisterin Ulrike Schmidt am Donnerstag den HU-Nachrichten. Der Einbau werde noch Ende diesen Jahres oder Anfang nächsten Jahres erfolgen, so die Verwaltungschefin.
Mit den Bauten reagiert die Rathausführung auf den massiven Protest der Anwohner – nach Jahren des Nichtstuns. Ex-Bürgermeister Bauer hatte zwar erklärt, dass die Straße so stark befahren sei, dass ihre Einstufung als Tempo-30-Zone gefährdet sei, an der Situation ändern wollte er aber nichts. Seine seinerzeitige Begründung: Wenn er den Anwohner-Forderungen nachgeben würde, würde das Begehrlichkeiten an 80 weiteren Stellen in der Gemeinde wecken, wo sich die Bürger ebenfalls über den Verkehr beklagten.
Die Usedomer Straße gilt als meistbefahrene 30-Zone Henstedt-Ulzburgs – viele Autofahrer nutzen die Wohnstraße, um die Hamburger Straße zu umfahren. Dass dort bald etwas passiert ist überfällig – und trotzdem überraschend. Erst vorvergangene Woche hatte CDU-Schwergewicht Folker Brocks im Ratssaal nachgefragt, warum denn im Haushalt keine Gelder für Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in der Straße eingeplant sind. Bauamtsleiter Jörn Mohr antwortete, dass dort seiner Meinung nach – wenn überhaupt – nur „geringe Sachen“ gemacht würden müssten, die aus dem laufenden Haushalt bezahlt werden könnten.
Demzufolge scheint die Gemeinde derzeit finanziell noch ausgesprochen gut ausgestattet zu sein – und bezahlt die beiden Bremsbuckel gewissermaßen aus der Portokasse.
Christian Meeder
20. September 2020