Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Verwaltung: Lasst uns prüfen was ein Gutachten für eine Umgehungsstraße kostet!

Ausriss aus dem Protokoll des Verkehrsarbeitskreises, der mit ehrenamtlichen Politikern von CDU, WHU, SPD, BFB und FDP besetzt war: Einstimmig für die Bahnbogen-Verlängerung

Keine gemeindliche Sitzung ohne neue Gutachten. Eine Woche nachdem sich alle politischen Kräfte in der Gemeindeverwaltung mehr oder weniger leidenschaftlich für die Beauftragung eines Stadtentwicklungskonzepts stark gemacht haben, geht es am Montagabend schon um die nächsten Expertisen. Die von Bürgermeister Bauer geführte Verwaltung schlägt zum einen vor, die Kosten einer Machbarkeitsstudie für eine Westumgehung herauszufinden, zum anderen sollen „Kosten für ortsteildifferenzierte Untersuchungen zur Verbesserung der innerörtlichen Verkehre mit entsprechenden Lösungsansätzen “ ermittelt werden.

Wenn die Kommunalpolitiker am Montagabend  zu einer Sondersitzung im Ratssaal zusammenkommen, ist einziges Thema das Verkehrsstrukturgutachten, das im Jahre 2014 vorgestellt worden war, und für das die Gemeinde mehrere Einwohnerversammlungen durchgeführt hatte.

Grundlage der Sitzung ist ein jetzt veröffentlichtes Protokoll über Tagungen eines Verkehrsarbeitskreises, der im vergangenen Sommer unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hatte. Die HU-Nachrichten hatten bereits über einige Ergebnisse des Arbeitskreises berichtet, unter anderem lautete eine Schlagzeile im August, dass die  Straße ‘Am Bahnbogen’ bis zur Westerwohler Straße verlängert werden soll. „Über die Sinnhaftigkeit dieses ‘Lückenschluss-Vorschlags’ sei man sich in den nichtöffentlichen Verkehrsklausurtagungen weitestgehend einig gewesen“, hieß es im damaligen Artikel. Der Arbeitskreis-Niederschrift läßt sich jetzt entnehmen, dass darüber sogar vollkommene Einigkeit herrschte.

Keine Abstimmung hat es im geheim tagenden Arbeitskreis über die nun auf der Tagesordnung stehende Machbarkeitsstudie für eine Westumgehung gegeben. Das Riesen-Risiko dabei: Die Gemeinde setzt ihre Glaubwürdigkeit beim Kampf gegen die Superstromtrasse aufs Spiel. Denn: Wer eine große Westumgehung will, muss mit der Straße durch den Rantzauer Forst zwischen Ulzburg-Süd und Quickborn Heide. Und gerade dort kämpft die Gemeinde gerade,  mit dem Bürgermeister an vorderster Front, gegen die Aufstellung von Riesenstrommasten für die 380-kv-Ostküstenleitung.

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6. März 2016