Später stellte sich dann heraus: Auch in nördlicher Richtung vom Rhen aus ging nichts mehr, es stand. Und das Ergebnis waren lange Staus auf der Hamburger Straße und der Maurepasstraße – zwei der Hauptverkehrswege in der Großgemeinde.
Was war hier los? Mitbekommen hatte die Misere auch WHU-Gemeindevertreter Uwe Köhlmann-Thater, Mitglied im Umwelt- und Planungsausschuss. Er hatte noch am Montag in dem Gremium zu Beratungen gesessen, aber von bevorstehenden Verkehrsproblemen war nicht berichtet worden. Der Kommunalpolitiker rief sofort bei der Verwaltung an. Der stellvertretende Leiter des Ordnungsamtes, Norbert Scharf, erklärte, dass der Kreis Segeberg kurzfristig Asphaltarbeiten veranlasst habe.
Am späteren Nachmittag erreichten dann die Henstedt-Ulzburger Nachrichten Hauptamtsleiter Jens Richter, der sich höchst kleinlaut gab: Erst gestern habe die Gemeinde von den beabsichtigten Arbeiten des Kreises erfahren. Es sei gerade noch Zeit gewesen, die Polizei von dem bevorstehenden Dilemma zu unterrichten. Der Beamte entschuldigte sich ausdrücklich für die unterbliebene Unterrichtung der Öffentlichkeit: „Die Sache ist nicht gut gelaufen.“
Am Abend erreichte dann eine Mail der stellvertretenden Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf (CDU) die Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Nachdem die Norderstedter Straße zwischen Henstedt und Rhen kurzfristig zwei Tage gesperrt werden musste, setzt der Kreis Segeberg die Arbeiten zur Sanierung der Fahrbahn in der kommenden Woche am 13. und 14. Mai im Kiefernweg fort. Auch hier werden die Arbeiten unter einer Vollsperrung der Straße zwischen Norderstedter Straße und Hamburger Straße durchgeführt. Eine Umleitung über Hamburger Straße und Dammstücken ist ausgeschildert. Das Gewerbegebiet ist nur über die Hamburger Straße zu erreichen.“ Ein Wort des Bedauerns wegen der versäumten Benachrichtigung der Bürger fehlte allerdings.
Jörg Schlömann
7. Mai 2013