Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Straßensanierung: CDU und BFB setzen sich gegen SPD, WHU und die Verwaltung durch

Vertauschte Rollen in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsaussschusses. Es ging um gleich mehrere Straßensanierungen inklusive Erneuerung der unter den Straßen verlaufenden Kanalanlagen für insgesamt mehr als vier Millionen Euro. Während die Verwaltung eine Komplettsanierung von Schmutz- und Regenwasserkanälen favorisierte und dabei von der WHU unterstützt wurde, fuhr diesmal die CDU der Verwaltung in die Parade, wollte nichts wissen von einer „Wenn schon, denn schon-Variante“, forderte stattdessen eine punktuelle Sanierung. Konkret ließen sich so 300.000 bis 400.000 Euro einsparen, erklärte CDU-Gemeindevertreter Jens Müller.

Zwar warnten die von der Verwaltung beauftragten Fachleute vom Ingenieurbüro IPP eindringlich vor dieser Vorgehensweise: Niemand wisse schließlich, welche Folgen die durch die Arbeiten bedingten Erschütterungen auf 40 Jahre alte Schmutzwasserkanäle habe, die deswegen unbedingt komplett mit ausgetauscht werden sollten; andernfalls könne es nämlich passieren, dass man in wenigen Jahren die Straßen noch einmal aufreißen müsse.

Die CDU konterte allerdings mit einem eigenen Fachmann, hatte Kai-Uwe Möhler vom konkurrierenden Ingenieurbüro IBB eingeladen. Und Möhler, der als CDU-Kandidat für die Henstedt-Ulzburger Gemeindevertretung kandidiert, erklärte, dass die von Jens Müller geforderte punktuelle Sanierung nicht unüblich sei. Es sei halt immer eine Frage, wieviel Geld man in die Hand nehmen möchte.

Der Auftritt des CDU-Fachmanns trug nun mit dazu bei, dass sich die beiden BFB-Ausschussmitglieder Jens Iversen und Dirk Rohlfing auf die Seite der Christdemokraten schlugen und so gegen den Willen von Verwaltung, SPD und WHU eine zumindest kurzfristig kostengünstigere Lösung beschlossen wurde. Endgültig sollen darüber allerdings die neu gewählten Gemeindevertreter im August entscheiden – vielleicht mit anderen Mehrheiten.

Christian Meeder

12. Mai 2013