Henstedt-Ulzburger Nachrichten

„Starkes Wachstum soll fortgesetzt werden“ – Schmidt will Satz nicht streichen

Nachverdichtung im Wohnviertel „Im Forst.“ Mit solchen Bauten liebäugelt das Rathaus nun auch in der Straße Gräflingsberg

Verblüffende Ansage von Bürgermeisterin Ulrike Schmidt. Die Verwaltungschefin hat heute den Satz „Das starke Wachstum der Gemeinde Henstedt-Ulzburg soll zukünftig fortgesetzt werden“, als notwendig verteidigt. Der Satz steht, wie berichtet, im aktuellen Nachverdichtungbebauungssplan für das Wohnviertel Gräfingsberg. In der Einfamilienhaussiedlung sollen nach dem Willen der Verwaltung zukünftig auch Wohnblocks gebaut werden dürfen. Schmidt sagte, sie teile die Wachstumsaussage zwar nicht, sie stamme aber aus einem Regionalplan von 1998, der die rechtliche Grundlage darstelle, dass die Gemeinde überhaupt B-Pläne aufstellen könne. Würde der Hinweis fehlen, könnte es Probleme geben, der Satz werde deswegen nicht gestrichen, so Schmidt heute zu den HU-Nachrichten.

Die HU-Nachrichten hatten am Sonntag über die rigorose Wachstumsaussage im Bebauungsplanentwurf Gräflingsberg berichtet. Eigentlich sollten die Ortspolitiker über das Nachverdichtungsvorhaben am Montag im Bauausschuss beraten. Dazu ist es aber nicht gekommen. Der Tagesordnungspunkt wurde gestrichen. „Aus technischen Gründen“, so die Bürgermeisterin. Bei den vorgelegten Unterlagen habe es falsche Anlagen gegeben.

Die Straße Gräflingsberg befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Paracelsus-Klinik. Die Verwaltung kritsiert in ihrem Nachverdichtungsentwurf, dass dort Einfamilienhäuser auf „großzügigen“ Grundstücken stehen. Das sei nicht mehr „zeitgemäß“.

Christian Meeder

17. September 2020