Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Soka-Bau schmeisst hin – Beckersbergring-Reihenhäuser bleiben stehen

Wohnhaus in der Soka-Siedlung „Schenefelder-Gärten“. Diese Häuser hatte die Soka als Referenzgebäude für den Beckersbergring genannt

Wahnsinns-Neuigkeiten für die Mieter im Beckersbergring. Die Soka-Bau hat ihre Abrisspläne beerdigt. Stattdessen will die Firma die Reihenhäuser nun einzeln verkaufen. Das teilte das Unternehmen heute mit. Soka-Sprecher Michael Delmhorst zu den HU-Nachrichten: „Die Soka-Bau hat den Entschluss gefasst, 116 Reihenhäuser in Henstedt-Ulzburg einzeln zu verkaufen. Dabei wird den derzeitigen Mietern ein Vorkaufsrecht eingeräumt. Die Gründe für den Verkauf der Reihenhäuser liegen in den Anforderungen (u.a. aufwändige Gestaltung der geplanten Neubauten, Übernahme sämtlicher Erschließungskosten, zu hoher Anteil an Sozialwohnungen, zu hoher Stellplatzschlüssel) der Gemeinde.“

Christian Engel, Sprecher der Interessengemeinschaft Beckersbergring, sprach in einer ersten Stellungnahme von einem glücklichen Tag für die verbliebenen Altmieter der Ringstraße. Und weiter: „Unser Dank gilt Kurt Göttsch und Karin Honerlah, die sich sehr dafür eingesetzt haben, dass die Gemeinde der Soka-Bau überhaupt Vorgaben gemacht hat, die jetzt offenbar dazu geführt haben, dass die Pläne nicht umgesetzt werden.“

Vor vier Jahren war die Soka-Bau erstmals mit der Ankündigung an die Öffentlichkeit gegangen die Reihenhäuser abreißen zu wollen, um Innenverdichtung zu betreiben. Damals war von vierstöckigen Mehrfamilienhäusern die Rede gewesen, später war dann von bis zu sechs Stockwerken die Rede. Bürgermeister Bauer, CDU, SPD und FDP hatten die Abriss-Pläne immer im Grundsatz unterstützt. Bauer sprach denn auch heute von einer verpassten Chance. Der Verwaltungschef: „So schön es auch sein mag, diese Reihenhaussiedlung mit starken Grünzügen im Ortskern zu erhalten, so wurde doch eine große Chance vertan, eine notwendige Quartiersentwicklung voranzubringen, bei der insbesondere die Bedarfe von älteren wie auch gering verdienenden Menschen berücksichtigt worden wären. Geförderter Wohnungsbau, kleine Wohneinheiten, eine Kindertagesstätte sowie die Lösung des Parkraumproblems mittels einer Tiefgarage hätten Ulzburg als Zentrum der Gemeinde gut getan.“

cm

20. März 2019