Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Schutz vor Lärm und Abgasen – CDU-Müller will mit dicker Querspange Anwohnern was Gutes tun – SPD-Ostwald: Finger weg von dem Mordsding

Die Querspange in Zahlen laut CDU/BFB/FDP-Antrag: 7,35 Fahrbahnbreite für PKWs und KLWs, 2,5 Meter Fußweg und vier Meter Radweg ; © OpenStreetMap Mitwirkende, Karte: CC BY-SA

Ein Wanderweg für Götzberg und eine dicke Querspange für die Anwohner rund um das Wohngebiet am Trotz. Die CDU ist in diesen Tagen ganz offenbar in Spendierlaune. Offen ist , ob die Präsente tatsächlich willkommen sind.

CDU-Gemeinderat Jens Müller hat am Dienstag die Motive für das Eintreten seiner Partei für die Verbindungsstraße zwischen der Maurepasstraße und der Norderstedter Straße genannt. Danach soll die Querspange Anwohner, die dort zum Teil bereits seit Jahrzehnten wohnen, vor Lärm und Abgasen schützen. Es gehe darum, ob man den Anwohnern mehr Verkehr zumute, so der CDU-Politiker. Müller im O-Ton: „Muten wir den Anwohnern am Trotz, muten wir denen zusätzlichen Verkehr zu? Das muten wir denen nicht zu.“ Mit mehr Verkehr meint Müller nicht die tausenden von Kraftfahrzeugen, die auf der Trasse erwartet werden, sondern den Verkehr, der durch neue geplante Baugebiete an der Ecke hervorgerufen wird. Laut aktuellem Baurecht dürfen dort zwar nur noch ein paar Einfamilienhäuser gebaut werden, Müller und Co. wollen aber deutlich mehr Bauland ausweisen und die Flächen auch mit Mehrfamilienhäusern bestücken. Die Müller-Logik: die geplanten großen Wohngebiete verursachen dann keinen zusätzlichen Verkehr in den bestehenden Wohngebieten, wenn eine Straße durch die Natur gebaut wird – und die neuen Wohnbezirke über die neue Straße erschlossen werden.

Welche Chancen hat das Vorhaben?

Es wird auf jeden Fall eine ganz enge Kiste –  CDU, BFB und FDP wollen die dicke Querspange, die anderen drei Ratssaalfraktionen schütteln mit dem Kopf. SPD-Fraktionschef Horst Ostwald nannte den Straßenbau-Vorschlag „verrückt“ sprach von einem „Mordsding“ und forderte CDU, BFB und FDP auf „die Finger davon zu lassen“. Ähnlich äußerten sich Kurt Göttsch von den Grünen und Karin Hohnerlah von der WHU. Damit hätte die Querspange derzeit im Kommunalparlament nur eine hauchdünne Mehrheit von einer Stimme. 33 Politiker sitzen in der Gemeindevertretung, dort haben CDU (9), BFB (5) und FDP (3) zusammen 17 Stimmen, SPD (6), WHU (5) und Grüne (5) zusammen 16 Stimmen.

Am Dienstag, in der Sondersitzung des Bauausschusses, war die Querspange nur zufällig Thema, weil sich ein Anwohner über das Vorhaben in der Bürgerfragerunde beschwert hatte. Offiziell behandelt werden soll der CDU/BFB/FDP-Antrag in der nächsten Sitzung des Bauausschusses. Die findet nach den Herbstferien am 11. November statt.

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26. September 2019