Über Sinn und Unsinn einer Petition an die Staatsanwaltschaft lässt sich trefflich streiten. Das zeigt die Vielzahl der Leserkommentare in den Kommentarspalten der Henstedt-Ulzburger Nachrichten – in denen sich gleichwohl überwiegend kritisch mit der Aktion des Bürgervorstehers auseinandergesetzt wird. Wie berichtet, plant Carsten Schäfer zum Neujahrsempfang am morgigen Sonntag im Ratssaal des Rathauses die Auslegung von Unterschriftenlisten, in denen sich die Bürger eintragen können, um die Kieler Strafverfolger zu bitten, das Ermittlungsverfahren gegen Bürgermeister Torsten Thormählen „beschleunigt zum Abschluss zu bringen.“
In die Debatte eingemischt hat sich nun auch Michael Zwicker, Redakteur der Segeberger Zeitung – mit einem salomonischen Wortbeitrag zu Schäfers Vorstoß. „Gehört die Unterschriftenliste in den Papierkorb?“ fragt Zwicker rhetorisch in seinem Kommentar, um dann zu antworten: „Nein. Sie wird zwar nichts nützen, aber auch nicht schaden. Die Aktion sollte nicht kritisiert, sondern als Geste bewertet werden, dass es den Unterzeichnern nicht egal ist, warum und wie lange die Gemeindeverwaltung ohne professionelle Führungsspitze auskommen muss.“
Und was sagt der Chefredakteur der Henstedt-Ulzburger Nachrichten zur Unterschriften-Aktion? Als der Verfasser dieser Zeilen nach mehrmaligen Versuchen Jörg Schlömann endlich in seinem Feriendomizil an der italienischen Adriaküste erreicht, knurrt der nur einen Satz in den Hörer: „Lass mich damit in Ruhe, ich hab Urlaub!“
Ob nun tatsächlich Unterschriften gesammelt werden, ist zur Stunde noch gar nicht ausgemacht. Wie schon in den Kommentarspalten zu lesen war, hat die FDP-Fraktion Schäfer in eindringlichen Worten aufgefordert, die Sache sein zu lassen. Hier der offene Brief der Liberalen an den Bürgervorsteher.
Der spannende Neujahrsempfang beginnt um 11.30 Uhr.
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5.1.2013