Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Planungsdesaster im Rathaus – Wöddelbauer: Gebe mein Land nicht für Regenbecken her

Warum denn erst einmal zentrale Fragen klären, wenn man auch einfach blind drauflosplanen kann – die Kosten übernimmt ja eh der Steuerzahler. Nach diesem Motto verfahren die Ortsentscheider ganz offenbar aktuell bei ihren Plänen, die Wöddel-Wiese in Bauland umzuwandeln. Jetzt kommt nämlich raus: Ein nicht unwesentliches Detail bei der Baugebietsplanung, das Regenrückhaltebecken, kann die Gemeinde gar nicht dort realisieren, wo sie es gerne hätte.

Denn die Fläche gehört nicht der Gemeinde, und sie wird sie auch nicht bekommen. Der Eigentümer, ein Henstedter Bauer, heute zu den HU-Nachrichten: „Ich werde mein Land dafür nicht hergeben.“

Damit gucken Ortsplaner Duda und Bauamtsleiter Mohr beim anvisierten Standort für das Regenrückhaltebecken in die Röhre, der Plan-Entwurf muss nachgebessert werden und die Gemeinde darf ihren externen Planungsbüros nun noch mehr Geld überweisen. Bisher taxiert das Rathaus die Planungskosten für die Ausarbeitung des B-Plans auf 70.000 Euro.

Doch hätte die Gemeinde denn nicht wissen können, dass das Grundstück für das Regenbecken gar nicht zur Verfügung steht? Naja, man müsste halt zunächst mal bei den Leuten vorfühlen, deren Wiesen man unter Wasser setzen möchte. Die Gemeinde sei nie an ihn herangetreten, er habe das Vorhaben auf seinen Flächen aus der Zeitung erfahren, erzählte der Landwirt heute.

Der Wöddelbauer wirft den Ortsentscheidern zudem schwere Versäumnisse vor. In der Umgebung seien in der Vergangenheit große landwirtschaftliche Flächen zu Wohngebieten gemacht worden, ohne gleichzeitig ortsnah für den nötigen Ausgleich, geschweige denn für Niederschlagsflächen gesorgt zu haben. Der Landwirt: „Die anderen machen mit der Umwandlung von Flächen zu Bauland das große Geld und ich soll mein Land für Regenrückhaltebecken zur Verfügung stellen? Daraus wird nichts.“

cm

8. Juni 2020