Mit einem Kuriosum der besonderen Art mussten sich die Politiker des Bau- und Planungsausschusses in ihrer jüngsten Sitzung befassen.
Hintergrund ist der, dass eine ehemalige Arztpraxis, die sich in einem 1972 erbauten Mehrfamilienhaus im Eschenweg befindet, nicht mehr genutzt wird. Die jetzigen Eigentümer möchten die Räumlichkeiten umbauen – und aus der Praxis drei Wohnungen machen.
Gemäß Henstedt-Ulzburger Stellplatzsatzung müssen für die angedachten Wohnungen dann insgesamt fünf Stellplätze vorgehalten werden. In Anbetracht der Tatsache, dass seinerzeit die Arztpraxis sogar mit 10 Stellplätzen behördlich beauflagt wurde, eigentlich kein Problem. Doch genau da liegt der Hase im Pfeffer: sieben davon sind durch die jetzigen Eigentümer der ehemaligen Praxisräumlichkeiten nicht mehr nachweisbar.
Somit landete die ganze Geschichte als Antrag und mit der Bitte versehen, die Stellplatzpflicht für zwei Parkplätze aufzuheben, im Ratssaal.
Da nun dieser Bereich Ulzburgs in Hinsicht auf die Parkplatzsituation ohnehin mit viel Sorgen durch die Ortspolitik betrachtet wird und man auch keine Präzedenzfälle schaffen wollte, kam es zu einer Ablehnung des Antrages.
Unter anderem stimmte Ausschussvorsitzender Stephan Holowaty für den Antrag. Er sah in der Entscheidung des Ausschusses eine Vernichtung von Wohnraum.
Unter Strich bleibt jedoch die Frage, was aus sieben Stellplätzen geworden ist. Doch selbst Bauamtsleiter Jörn Mohr konnte auf Nachfrage nur mit den Achseln zucken: “Die sind einfach nicht auffindbar“, so Mohr.
Gernot Willsch
12. März 2020