Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten wollten von Jens Richter, büroleitender Beamter der Gemeindeverwaltung, wissen, ob er die Anfrage Thormählens bestätigen könne. Seine Antwort: „Ich gebe dazu keinen Kommentar ab!“ Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Wir möchten von Ihnen keinen Kommentar, sondern lediglich die Bestätigung, dass unsere Informationen richtig sind.“ Jens Richter: „Das ist eine Personalangelegenheit. Dazu sage ich nichts.“ Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Dementieren Sie denn unsere Informationen?“ Jens Richter: „Bitte, haben Sie Verständnis, ich sage dazu gar nichts.“
Durch weitere Nachforschungen konnten die Henstedt-Ulzburger Nachrichten die Glaubhaftigkeit ihrer Informationen erhärten. Wir erfuhren, dass Thormählen inzwischen nach Rellingen in den Kreis Pinneberg übergesiedelt sein soll. Dort möchte er auch eine Nebentätigkeit in einer Baumschule verrichten, wollen unsere Informanten wissen.
Mit dem Thema müsste sich dann der Hauptausschuss beschäftigen, der am Dienstag, 13. August, erstmals nach der Kommunalwahl zusammentritt. Auf der Tagesordnung sind unter Punkt 15 Personalangelegenheiten bereits terminiert. Sie werden allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit behandelt.
In einem Gespräch mit Klaus-Peter Eberhard, Fraktionsvorsitzender der FDP in der Gemeindevertretung, ließ der Liberale auf unsere entsprechende Frage durchblicken, dass er nichts gegen einen Nebenjob Thormählens habe. „Ich würde sogar begrüßen, wenn er eine Ganztagsbeschäftigung hätte. Voraussetzung ist aber, dass Herr Thormählen von seinem Verdienst dann die 13.000 Euro begleicht, die er der Gemeinde Henstedt-Ulzburg schuldet.“
Gegen Bürgermeister Torsten Thormählen hatte das Amtsgericht Norderstedt kürzlich einen Strafbefehl erlassen: zehn Monate Freiheitsstrafe, verbunden mit der Zahlung von 10.000 Euro. Sein Anwalt hat Einspruch eingelegt. Jetzt muss das Amtsgericht Norderstedt in öffentlicher Sitzung gegen Thormählen verhandeln.
Jörg Schlömann
7. August 2013