Jetzt soll es offenbar losgehen, zuvor allerdings wünscht der Eigentümer noch eine Änderung des Bebauungsplans. Unter anderem soll nun die Zuführungsstrasse des neuen Wohngebiets direkt an die Einmündung Hamburger Straße/Kadener Chaussee angebunden werden, so dass dort eine echte Kreuzung entstehen würde.
Im Änderungsantrag heisst es wörtlich: „Eine solche Lösung wäre im Interesse des Verkehrsflusses.“ Unser Reporter Hans Bliedung hat die Pläne eingehender studiert. Sein Fazit: „Dass mit der direkten Anbindung an die Kadener Kreuzung eine Verbesserung des Verkehrsflusses gelingen soll, mutet an wie ein verspäteter Aprilscherz. Das Gegenteil ist der Fall. Wer jetzt von Süden nach Norden die Kreuzung passiert, muss bei Rot nur auf die Fahrzeuge warten, die aus Alveslohe kommend Richtung Ulzburg fahren. Kommt der Antrag durch, steht man dann sicherlich eine halbe Minute länger an der Ampel. Denn dann gibt es ja auch noch die, die aus dem neuen Wohngebiet abbiegen und diejenigen, die von Norden kommend in das neue Wohngebiet einbiegen wollen.“
Nach aktuell geltendem Bebauungsplan ist eine weiter nördlich zu bauende Anbindung mit eigener Abbiegespur festgeschrieben. Bliedung: „ Das sollte so beibehalten werden, der Antragssteller selber erklärt völlig irrwitzig, dass dann in kurzen Abständen mehrere Anbindungen an die Hamburger Straße vorhanden wären, die den Verkehrsfluss behindern würden, und nennt als Beispiel auch die Zufahrt zum Penny-Markt. Dabei ist die doch ein Musterbeispiel dafür, wie man es richtig macht, wenn man Staus durch Abbieger verhindern will: Man braucht vernünftige Abbiegespuren.“
Die derzeit ohne Bürgermeister Torsten Thormählen personell strapazierte Gemeindeverwaltung scheint das Problem, möglicherweise ein neues Nadelöhr an der Kadener Chaussee zu bekommen, nicht erkannt zu haben. Sie empfiehlt der Politik, die vom Antragsteller gewünschten Änderungen durchzuwinken.
Christian Meeder
19. April 2012