Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Neue 14 Meter-Blocks in der Lindenstraße: Göttsch prangert Extrawurst für Manke an – Iversen: Nö, das ist ein guter städtebaulicher Hochpunkt

Die gestrichelte Linie zeigt das neue Nachverdichtungsareal mit den verschiedenen Gebäude-Maximalhöhen. Zunächst hatten sich alle Parteien auf 12,5 Meter Maximalhöhe verständigt, das hintere Haus Richtung Bahnhofsstraße sollte ursprünlich auf 10 Meter Höhe begrenzt werden, auch dort gilt nun aber 14,5 Meter Maximalhöhe

Riesen-Zoff im Ratssaal gestern wegen zwei geplanter Vierstockblocks in der Lindenstraße. Grünen-Fraktionschef Kurt Göttsch warf CDU, BFB und FDP eine dicke Extrawurst für Bauunternehmer Volker Manke vor. Der Gemeinderat zornig zu Meschede, Iversen und Co: „Das ist eine Lex Manke und nichts anderes, das ist absolut inakzeptabel.“

Was hat Göttsch so auf die Palme gebracht?

CDU, BFB und FDP setzten durch, dass auf einem Teilstück eines neuen Innenverdichtungsareals, das Bauunternehmer Volker Manke bebauen will, 14,5 Meter hoch gebaut werden kann, auf den Grundstücken rechts und links davon jedoch nur 12,5 Meter bzw. 10 Meter.  Manke hatte, nachdem sich die Ortspolitiker bereits parteiübergreifend auf 12,5 Meter Maximalhöhe für das gesamte Areal geeinigt hatten, eine Anhebung auf 14,5 Meter gefordert.

Tatsächlich eine dicke Extrawurst für Manke also? Mitnichten, erklärten Vertreter von CDU, BFB und FDP. Die Erhöhung auf 14,5 Meter habe nichts mit Manke zu tun, das hätte man auch bei jeder anderen Firma akzeptiert, so könnten schließlich mehr Wohnungen entstehen, sagte CDU-Sprecher Michael Meschede. Auch Stephan Holowaty (FDP) widersprach Göttsch: Das ist inakzeptabel, dass sie von einer Lex Manke sprechen, das steht ihnen nicht zu.“ Jens Iversen (BFB) wehrte sich ebenfalls gegen Göttschs Vorhaltungen und meinte, seine Wählervereinigung sei Manke gegenüber von allen Parteien am kritischsten eingestellt. Iversen: „Bei uns hat es Manke am schwersten.“

Göttsch hörte sich die Erklärungen der drei Parteienvertreter an, um dann klarzumachen, dass er eines kann: dranbleiben. „Warum bitte schön 14,5 Meter für Herrn Manke, und rechts und links daneben dürfen andere aber nur 12 Meter hoch bauen, sagen Sie das doch mal“, wollte der Gemeindevertreter wissen. Insgesamt stellte Göttsch die Frage während der Debatte dreimal, ohne jedoch eine Antwort zu bekommen, er versuchte es dann aber kurz vor der Abstimmung ein weiteres Mal: „Mir fehlt noch eine Antwort auf meine Frage, warum rechts und links nur maximal 12,5 Meter erlaubt sind, aber in der Mitte darf 14,5 Meter hoch gebaut werden. Warum würde ich noch immer gerne wissen“, sagte Göttsch. Und diesmal hatte er Erfolg, Jens Iversen biss an. Er brauche eine halbe Minute Zeit, sagte der BFB-Mann und blätterte dann in Unterlagen. Schließlich wurde er fündig und erklärte: „Wir finden das gut, weil die 14,5 Meter hohen Häuser einen städtebaulichen Hochpunkt setzen.“

Die von CDU, BFB und FDP gestern im Bauausschuss beschlossene B-Plan-Änderung muss heute Abend noch von der Gemeindevertretung bestätigt werden. Die drei Parteien haben dort eine Mehrheit von einer Stimme. SPD und WHU stimmten gestern – wie die Grünen – mit Nein.

cm

19. Mai 2020