Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Nächster Henstedter Bauernhof wird abgerissen

Anno 1823 – im November ist das Gebäude Geschichte

Es steht dort seit 1823 – jetzt kommt die Abrissbirne.

Wenige Wochen nachdem das Ortsparlament das gemeindliche Leitbild mit der Phrase „Der dörfliche Charakter der Ortsteile Henstedt und Götzberg bleibt erhalten“ bekräftigt hat, steht nun erneut der Abriss eines alten Bauernhauses an. Ein knapp 200 Jahre altes Reetdachbauernhaus an der Prunsttwiete soll schon im November Platz machen für ein neues Baugebiet.

Anders als beim ortsbildprägenden Bauernhof am nördlichen Henstedter Ortsausgang passiert das Verschwinden des historischen Gebäudes an der Prunsttwiete ganz ohne Zutun der aktuellen Politikergeneration.

Grundlage der nun anstehenden Baustelle ist ein Ratsbeschluss aus dem vergangenen Jahrhundert. 1997 hatte das Ortsparlament für den Bauernhof einen Bebauungsplan aufgestellt und dort Bauplätze für Einfamilienhäuser ausgewiesen. Vom damaligen Beschluss macht der Eigentümer jetzt Gebrauch, will den Quadratmeter Bauland für 280 Euro an den Mann bringen.

Altes geht und Neues kommt, nicht auszuschließen ist, dass am selben Standort neue Strohdachhäuser entstehen. Rund um die Straßen Prunsttwiete und Wöddeltwiete haben sich jedenfalls mehrere  Familien ihren Traum von einem Reetdachhaus erfüllt.

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21. Oktober 2015