Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Müllkippe an der Alster – ohne Kontrolle seit 25 Jahren

Rot umrandet – diese Fläche nördlich der Wilstedter Straße soll Naturschutzgebiet werden. Schwarzer Kreis: dort befindet sich eine alte Müllhalde

Wer bisher gedacht hat, dass die zugeschüttete Müllgrube an der Alsterquelle laufend auf Schadstoffeinträge in die Umgebung untersucht wurde, wird nun eines Besseren belehrt. Seit einem Vierteljahrhundert ist die stillgelegte Mülldeponie nicht mehr kontrolliert worden. Das teilte jetzt ein Mitarbeiter der zuständigen Segeberger Bodenschutzbehörde den Henstedt-Ulzburger Nachrichten mit. Zuletzt seien 1991 Grundwasserproben genommen worden. Damals konnten keine Gefährdungen nachgewiesen werden, so der Verwaltungsmann. Und weiter: Anschließend seien keine weiteren Kontrollen erfolgt, man habe zu dem Zeitpunkt einfach keinen weiteren Handlungsbedarf gesehen.

In den 60-er und 70-er Jahren war die später aufgeforstete Fläche Hausmülldeponie der Gemeinde und des Umlandes. Laut Anwohnerangaben sind dort auch zahlreiche Autowracks einfach abgekippt worden. Immerhin: Einstmals eingerichtete Beobachtungsbrunnen sind laut Behörde noch vorhanden. Der Mitabeiter schätzt die Kosten einer Grundwasserprobe deswegen auch nur auf „einige hundert Euro“.

Interessant: Der Müll in der Grube darf seit 25 Jahren unkontrolliert vor sich hingammeln. An der unmittelbar angrenzenden Wohnbebauung wird hingegen penibel auf Reinlichkeit geachtet. So sind die Anlieger der Straßen Alsterwiesen, An der Alsterquelle, Quellweg und zahlreicher weitere Rhener Straßen im vergangenen Jahr aufgefordert worden, die Dichtheit ihrer Abwasserleitungen nachzuweisen. Die Frist lief Ende 2015 ab. Begründung der Aufforderung laut der zuständigen Wasserbehörde: „Der Boden, das Grundwasser und die Trinkwasserversorgung (sind) vor Verunreinigen aus undichten Leitungen zu schützen…“ Auch interessant: Diese Dichtheitsprüfung der Hauswasserleitungen muss periodisch wiederholt werden.

Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten finden: Die zuständige Segeberger Kreisverwaltung sollte schleunigst nachweisen, dass ihre 50 Jahre alte Mülldeponie an der Alsterquelle ebenfalls noch dicht ist. Und das nicht nur einmal, sondern laufend.

Christian Meeder
7. Februar 2016