Die Wählergemeinschaft für Bürgermitbestimmung macht ihrem Namen alle Ehre. Sie richtet einen offenen Verkehrsarbeitskreis ein, bei dem jedermann mitmachen kann. „Hier kann jeder mitarbeiten, der an dem Thema interessiert ist und den eigenen Sachverstand einbringen. Wir geben ‚Wutbürgern’ die Möglichkeit ‚Mitmachbürger’ zu werden“, sagt Gemeindevertreter Kurt Göttsch.
Hintergrund der Aktion ist das viel zitierte Verkehrsstrukturgutachten, das mittlerweile offenbar fertiggestellt ist und in der kommenden Woche im Umwelt – und Planungsausschuss vorgestellt werden soll. „Schon jetzt ist erkennbar, dass die Themen sehr vielschichtig sind. Wir reden unter anderem über den öffentlichen Nahverkehr, über Fahrradkonzepte, über die Rechte und Erwartungen der nichtmotorisierten Bevölkerung, über den Individualverkehr sowie die Verknüpfungen der unterschiedlichen Interessen und auch über Vorschläge für Einschränkungen des Individualverkehrs aus dem Lärmaktionsplan“, sagt WHU-Verkehrsexpertin Christiane Schwarz. Geleitet wird der Arbeitskreis – der öffentlich tagen wird – von Christiane Schwarz und Kurt Göttsch (Telefon 04193 3275 / kurt.goettsch@t-online.de).
Die Verwaltung hatte vor einem Jahr das Verkehrsgutachten für etwa 200.000 Euro bei der VerkehrsConsult Dresden-Berlin GmbH, ein Tochterunternehmen der Berliner Verkehrsbetriebe, in Auftrag gegeben. Die Firma hatte sich den Zuschlag in einem Ausschreibungsverfahren erkämpft. Mit Verweis auf das Gutachten hatten Henstedt-Ulzburgs Entscheider zahlreiche Verkehrsprojekte in die Warteschleife geschickt. So liegt derzeit etwa der Aus- und Umbau der Wilstedter Straße auf Eis, weil erst einmal die Ergebnisse des Gutachten abgewartet werden sollen. Im Mai wurde mit derselben Begründung ein Beschluss zum Kreiselbau an der Kreuzung Kisdorfer Straße/Bürgermeister Steenbock-Straße vertagt.
Christian Meeder
17. Juni 2014