Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Initiative fordert keine AFD in Henstedt-Ulzburg

Mitteilung der Initiative „Keine AFD in Henstedt-Ulzburg

Sie wollen wieder nach Henstedt-Ulzburg. Warum? Weil die AfD inzwischen immer größere Schwierigkeiten hat, woanders Veranstaltungsräume zu finden. In Henstedt-Ulzburg denken die Betreiber des Bürgerhauses, dass jeder gemeinnützige Verein und jede demokratische Partei die Räume mieten darf… eines von Beidem scheint auf die AfD zuzutreffen.

Schon im Februar wollte die AfD im Bürgerhaus tagen und den Wahlkampf zur Hamburger Bürgerschaft feiern. Sie sagten das Treffen ab. Bis heute ist nicht klar, ob die 500 lauten, bunten, friedlichen und engagierten Gegendemonstranten der Grund dafür waren oder die schrecklichen fremdenfeindlichen Anschläge von Hanau, die kurz zuvor stattfanden.

Vor gerade einer Woche entledigte sich die AfD heimlich still und blitzschnell ihres bisherigen Sprechers Christian Lüth. Der hatte angeregt, möglichst viele Flüchtlinge nach Deutschland zu lassen, denn das würde der AfD Aufwind verschaffen. Man könne die Flüchtlinge ja hinterher immer noch vergasen oder erschießen.

Und gerade ein paar Tage ist es her, dass in Hamburg ein jüdischer Student vor der Synagoge Opfer eines rechtsextremen Attentates wurde. Unisono alle Parteien und Amtsträger bekundeten Beileid und Entsetzen. Mit Ausnahme der AfD.

Es gäbe also Gründe für die AfD, auch jetzt abzusagen. Und es gäbe gute Gründe, Anderes zu diskutieren. Zum Beispiel könnten sie besprechen, wie sie (als Demokraten am rechten Rand) derlei Mitglieder, Auswüchse, Äußerungen und Vorfälle vermeiden können. Oder sie könnten diskutieren, wie sie sich klar positionieren. Sie möchten aber in Henstedt-Ulzburg lieber über das Thema „die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise“ sprechen.

Engagierte Henstedt-Ulzburger und eine Privatinitiative möchten das nicht länger ansehen und ertragen. „Es ist uns wichtig, friedlich und bunt aber laut und deutlich offen zu zeigen: wir wollen die AfD und solches Gedankengut in unserer Gemeinde nicht haben. Am Liebsten nirgendwo.“

Die private und unabhängige Initiative ruft interessierte Bürger und Gruppierungen auf, sich dem friedlichen Protest anzuschließen. Treffpunkt ist das Bürgerhaus in Henstedt-Ulzburg (Beckersbergstr. 34) am 17.10.2020. Die Demonstration beginnt um 15 Uhr und endet um 19 Uhr. Bitte beachten Sie das Hygienekonzept: es herrscht das Mund-Nasen-Schutz-Gebot, ein Alkoholverbot und die Abstandsregelung von 1,5m. Die Demonstration bleibt auf dem Vorplatz des Bürgerhauses (kein Demonstrationszug). „In den vergangenen Jahren waren unsere Demonstrationen stets friedlich, fröhlich, laut und bunt. Wir erwarten das auch dieses Mal. Lärmen können wir auch mit Trommeln statt Trillerpfeifen.“

pm

13. Oktober 2020