Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Hybrid-Weg-Patt im Ratssaal

Dieser Hybridweg im Wohngebiet Kruhnskoppel ist noch ziemlich neu und schon zugewachsen

Das war knapp. Fast wäre es vergangenen Montag zu einer Renaissance der Pflaster-Sand-Hybridwege in der Großgemeinde gekommen. Nachdem die Verwaltung vorgeschlagen hatte, einen derzeitigen Hybridweg zwischen der Schulstraße und der Rostocker Straße für 65.000 Euro komplett zu pflastern, beantragte Kurt Göttsch eine einfache Sanierung der Strecke für 18.000 Euro und bekam überraschend Zuspruch vom Bürgermeister und der BFB-Wählervereiniung.Göttschs Vorschlag habe Charme, sagte Verwaltungschef Bauer, der den Bau von Hybridwegen erst kürzlich noch als Fehler bezeichnet hatte und BFB-Chef Jens Iversen erlärte, seine Fraktion unterstütze den 18.000 Euro-Vorschlag.

Bei der Abstimmung bekam die Idee, den Weg einfach in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen, aber keine Mehrheit. Weil sich FDP-Mann Stephan Holowaty als Zünglein an der Wege der Stimme enthielt, standen sich fünf Befürwortern von WHU und BFB fünf Nein-Sagern von CDU und SPD gegenüber. Bei der anschließenden Abstimmung über eine komplette Pflasterung des Weges lenkte die WHU dann ein, und stimmte gemeinsam mit CDU und SPD für den Verwaltungsvorschlag. Ansonsten wäre der Weg so geblieben, wie er aktuell ist. BFB und FDP lehnten die Vollpflasterung nämlich ab, stimmten mit Nein.

SPD-Vertreter Rudi Hennecke sagte: „Wenn man das nur sanieren würde, würde wieder nur die Pflasterseite genutzt werden und die Probleme wären schnell wieder da.“

Tatsächlich sind die Hybridwege, die halbseitig gepflastert sind und halbseitig aus einem Sandgemisch bestehen, im ganzen Gemeindegebiet auf der Sandseite zugewachsen – weil Fußgänger und Fahrradfahrer unwillkürlich immer die gepflasterte Seite benutzen. Die HU-Nachrichten-Empfehlung lautet deshalb: Die Gemeinde sollte entweder reine Sandwege bauen oder komplette Pflasterwege – aber bloß nicht mehr diese Hybridwege.

cm

26. August 2018