Das letzte Wort in Sachen Naturschutzgebiet „Henstedter Moor“ ist nach Meinung der Henstedt-Ulzburger Liberalen noch nicht gesprochen. Stephan Holowaty, Vertreter der FDP im Umwelt- und Planungsausschuss: „Wenn sich bei der Diskussion um die Einrichtung eines Naturschutzgebietes ‚Henstedter Moor‘ herausstellt, dass dies zu einer Einschränkung der Nutzbarkeit als Naherholungsgebiet führt, dann muss darüber nochmals nachgedacht werden.“
Holowaty dazu: „Wenn die Einrichtung eines Naturschutzgebietes die Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten einschränkt, dann muss sich die Gemeinde gegen diese Pläne der Landesregierung wehren. Wir haben heute ein Landschaftsschutzgebiet. Dies ist eine mildere und dennoch sehr effektive Form des Schutzes, es schließt den Menschen nicht aus.“
Bretschneider sprach am Donnerstag von einem degenerierten Moor und plant, weite Teile des rund 219 Hektar großen Gebiets unter Wasser zu setzen. Jetzt dort lebende Tiere und Pflanzen sollen Platz für Neues machen, die Methoden mit denen das geschehen soll, sind wenig zimperlich. Während etwa Kiefern kurz und schmerzlos gefällt werden sollen, wartet auf Birken eine Tortur: Geplant ist, die Laubbäume zu „ringeln“. Dabei wird ein mehrere Zentimeter breiter Streifen der Rinde am Stamm des Baumes entfernt, die Birke stirbt anschließend einen langsamen Hungertod, der drei Jahre andauern kann.
Im vierstufigen Verfahren zur Ausweisung des Naturschutzgebietes ist momentan Phase zwei erreicht. Im nächsten Schritt soll der Verordnungsentwurf öffentlich ausgelegt werden, Bürger können dann Stellungnahmen abgeben. In Phase vier würde die Verordnung zum Naturschutzgebiet in Kraft treten.
Neben Holowatys gab es gestern auch eine Stellungnahme von Kurt Göttsch (WHU) zum geplanten Naturschutzgebiet „Henstedter Moor“. Danach sei die Annahme, dass die Naherholung im derzeitigen Landschaftsschutzgebiet massiv beschnitten werde, nicht richtig. Göttsch: „Lediglich die Trampelpfade abseits der befestigten Wege werden künftig, sofern sie ins Moor führen, nicht mehr zur Verfügung stehen.“
Christian Meeder
2. Februar 2016