Länger als zwei Jahre war der Neubau des Einkaufszentrums das am meisten debattierte Thema unter Henstedt-Ulzburgs Bürgern und Politikern. Um so erstaunlicher, dass der Baubeginn in aller Heimlichkeit vollzogen wurde. Laut Manja Biel hatten die Mitarbeiter der Verwaltung am Mittwoch keine Zeit, eine entsprechende Pressemitteilung zu versenden, da sie mit der Vorbereitung der nächsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses „alle Hände voll“ zu tun hatten.
In der Sitzung dieses Gremiums wird dann auch das Thema Anlieferverkehr zum CCU über die Bahnhofstraße noch einmal behandelt werden. Im Zuge der Abrissarbeiten des alten Ulzburg-Centers hat sich nämlich herausgestellt, dass die Bahnhofstraße in ihrer jetzigen Form für einen Begegnungsverkehr von Lastzügen offenbar zu schmal ist. Handlungsbedarf zeichnet sich ab, und auch etwaige Baukosten dürften zur Diskussion stehen.
Nicht geklärt ist nach wie vor die Zufahrt zur Tiefgarage des CCU von der Hamburger Straße aus. Hier wartet die Gemeinde auf eine Entscheidung der Landesbehörde für Straßenbau in Itzehoe. Die allerdings hatte signalisiert, dass die von einem Ingenieurbüro vorgeschlagene Verlängerung der Grünphase an den Ampeln auf der Nord-Süd-Achse keine optimale Lösung zur Vermeidung von Staus sei.
Kritiker des CCU-Projekts unter den Bürgern und den Kommunalpolitikern fragen sich jetzt: Wie konnten Henstedt-Ulzburgs Freizeitpolitiker und die Segeberger Kreisverwaltung eine Baugenehmigung für das Einkaufszentrum erteilen, ohne dass die Fragen der Verkehrsanbindung befriedigend gelöst sind? Klarheit schafft vielleicht der Prozess eines Anliegers vor dem Verwaltungsgericht gegen die Baugenehmigung des Kreises.
Jörg Schlömann
28. Februar 2013