Einzelhandelshammer für Henstedt-Ulzburg. Edeka darf den Real-Standort in der Gutenbergstraße im Gewerbepark übernehmen. Das hat das Kartellamt am Vormittag bekannt gegeben. Der Real-Markt in Henstedt-Ulzburg gehöre zu den Märkten, bei denen keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken gegen den Erwerb durch Edeka bestehen, so das Bonner Kartellamt. Insgesamt erlauben die Wettbewerbshüter die Übernahme von 51 Real-Märkten durch Edeka. Eigentlich hatte Edeka 72 Real-Filialen übernehmen wollen. Bereits im Dezember hatte Kaufland grünes Licht für die Übernahme von 92 Real-Märkten erhalten.
Real, der bisherige Einzelhandelsplatzhirsch in der Großgemeinde geht sehr wahrscheinlich an Edeka – welche Folgen hat das?
Bisher hat Edeka ja bereits zwei Filialen in Henstedt-Ulzburg. Als die Henstedt-Ulzburger Nachrichten bei Edeka-Nord in Neumünster durchklingeln, ist die Kartellamtsfreigabe dort noch nicht bekannt. Die Einzelhandelsfirma hat angekündigt, sich im Laufe des Tages zu möglichen Konsequenzen äußern zu wollen. Und auch zu der Frage, was das denn für ein Groß-Edeka werden könnte im Gewerbepark. Update: das sagt Edeka (klick).
Klar ist auch: Die wahrscheinliche Übernahme von Real durch Edeka ist eine gute Nachricht für das Ulzburger City-Center, das mit zahlreichen Leerständen zu kämpfen hat. Zuletzt hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, Kaufland könnte das Einkaufszentrum räumen und in den Gewerbepark umsiedeln.
Weniger gut ist die Übernahme aber für die Verbraucher und deren Geldbörsen. Mit Real würde in Henstedt-Ulzburg eine wichtige Einkaufsalternative verschwinden, der Wettbewerb würde weniger. Deutschlandweit ist die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel in den letzten Jahren stark gestiegen, die vier führenden Supermarktketten Edeka, Rewe, Aldi und Lidl teilen sich fast 90 Prozent des Marktes. In Henstedt-Ulzburg ist das nicht viel anders. Dazu muss man wissen. Penny gehört zur Rewe-Gruppe, und Kaufland ist die große Schwester von Lidl, beide gehören zur Schwarz-Gruppe.
cm
17. März 2021