Das Joy versucht es jetzt mit Vorwärtsverteidigung – wohl nach dem Motto: Frechheit siegt! Die Diskothek im Gewerbegebiet Nord hat den Henstedt-Ulzburger Nachrichten eine „offizielle Darstellung“ der Ereignisse in der Nacht vom Freitag, 27. Januar, zu Sonnabend, 28. Januar, geschickt, die wir als „Gegendarstellung“ abdrucken sollen. Wir aber haben nichts zu berichtigen und bleiben bei unserer Schilderung der nächtlichen Ereignisse im Umfeld der Disco. Unsere Berichte basieren nämlich auf offiziellen Mitteilungen der Polizei und eigenen Rercherchen. Gleichwohl haben wir die Einlassung des Joy als Leserkommentar veröffentlicht.
Darin wird unter anderem angekündigt, dass die Joy-Betreiber mit mehreren Anwälten gegen ein Verbot des Ordnungsamtes der Gemeinde vorgehen wollen, das der Disco die Ankündigung von Motto-Partys einstweilen untersagt hat. Bürgermeister Torsten Thormählen sieht einem solchen Schritt der Disco-Anwälte ausgesprochen gelassen entgegen: Das Ordnungsamt befinde sich in Sachen Joy derzeit noch im Prüfungsverfahren.
Im übrigen wird sich auch der Hauptausschuss der Gemeindevertretung in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 14. Februar, um 18.30 Uhr mit den jüngsten Vorkommnissen im und um das Joy beschäftigen. Der Verwaltungschef dazu: „Ich werde dann das Gremium unterrichten und zu den Vorfällen Stellung nehmen.“
Damit nicht genug: Die Henstedt-Ulzburger Polizei hat inzwischen ihre Erkenntnisse von den nächtlichen Wochenendeinsätzen zur weiteren Bearbeitung an die Staatsanwaltschaft in Kiel weitergeleitet. Zahlreiche junge Leute, darunter auch 16-Jährige, waren dabei laut Polizeibericht rund um die Diskothek in stark alkoholisiertem Zustand aufgelesen worden.
Dessen ungeachtet versichert das Joy: „Wir wollen den Gästen weiterhin attraktive Angebote unterbreiten, die aber auch weiterhin nicht im Komasaufen bestehen werden.“ Das Verlangen der Disco auf eine Gegendarstellung in den Henstedt-Ulzburger Nachrichten gipfelt in dem Aufruf an potenzielle Besucher: „Wir appellieren an Euch, dass Ihr Euch nicht von ‚Zeitungs-Enten’ das Abendprogramm am Wochenende diktieren lasst.“
Jörg Schlömann
8. Februar 2012
Die Stellungnahme des Joy: http://ulzburger-nachrichten.de/?p=5589#comment-2263