Es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis Ruhe einkehrt rund um das Tierheim in Henstedt-Ulzburg. Zwar hat der Zweckverband Fundtiere Segeberg West – wir berichteten – dem Tierschutz Westerwohld fristlos gekündigt, aber ein Ende der internen und externen Querelen ist damit nicht in Sicht. Der Vereinsvorstand denkt offensichtlich nicht daran zurückzutreten, wie von einer außerordentlichen Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen. Vielmehr erklärt er die Zusammenkunft für unrechtmäßig und droht damit, die jüngsten Ereignisse „gerichtlich klären“ zu lassen.
In einer Stellungnahme rechtfertigt der Vorstand vom Tierschutz Westerwohld den Abbruch der außerordentlichen Mitgliederversammlung damit, dass die „Stimmung eskalierte“. Die verbliebenen Mitglieder aber hätten keine Versammlung abhalten dürfen, da dazu eigens hätte eingeladen werden müssen. Somit seien auch sämtliche gefassten Beschlüsse unwirksam. Zudem hat der stellvertretende Vorsitzende Timo Haupt, der sich gerne auch einmal mit akademischen Titeln schmückt, eine Bittschrift ins Internet gestellt, in der er (ehemaligen?) Tierheim-Mitarbeitern vorwirft, sie hätten „nichts unversucht gelassen, um den Tierschutzverein und dessen Vorstand in der Öffentlichkeit zu diffamieren.“ Haupt weiter: „Sie scheuten nicht vor Lügen und Intrigen zurück.“
Die Petition ist inzwischen von 54 Unterstützern unterschrieben worden. Auch Tierschutz-Vorsitzende Sylvia Rückert gehört zu den Unterzeichnern. Sie wird darin mit den Worten zitiert: „Verbrecher werden besser behandelt, denen gibt man die Möglickeit sich sachlich zu äußern. Bei Tierschützern macht man kurzen Prozess!“
Schwere Vorwürfe erhebt der Tierschutz-Vize auch gegen Kaltenkirchens Bürgermeister Hanno Krause, der Vorsteher im Zweckverband Fundtiere ist; Timo Haupt sieht offenbar eine gezielte Verschwörung gegen seine Tierschützer: In Hanno Krause habe „man“ einen „willigen Verbündeten gefunden“. Erst seitdem Hanno Krause „an der Macht“ sei, gebe es diese Probleme.
Das eigentliche Problem – so sehen es die Henstedt-Ulzburger Nachrichten – ist, dass der Vorstand unter Sylvia Rückert so einfach und schnell nicht abzusetzen ist. Der Rechtsweg muss schon eingehalten werden, so schwer es auch fallen mag. Auch wenn die Querelen weitergehen und unhaltbare Zustände herrschen. Der Zweckverband tut gut daran, im Sinne der Sache einen kühlen Kopf zu behalten. Und am Ende sollte wohl eine professionelle Lösung her, wenn man bedenkt, dass es immer wieder Probleme rund um das Tierheim und den Tierschutz gegeben hat.
Jörg Schlömann
29. Oktober 2013