Gegen die Stimmen von CDU-Vertretern hat sich der Kinder- und Jugendausschuss am Montag vergangener Woche dafür ausgesprochen, die offene Kinder- und Jugendarbeit sobald wie möglich einem externen Träger zu übertragen. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten darüber berichtet. WHU, BFB, SPD und FDP stimmten gegen eine Fortführung der Jugendarbeit in ihrer bisherigen Form aus „Mangel an Vertrauen“. Nur drei CDU-Ausschussmitglieder waren nicht dieser Meinung, eine christdemokratische Gemeindevertreterin enthielt sich zudem der Stimme.
In einer Pressemitteilung zu der Sitzung schreibt CDU-Fraktionschef Dr. Dietmar Kahle: „Vorangegangen war eine in Teilen hitzige Diskussion, in der die CDU wiederholt versucht hatte, mit Sachargumenten gegen eine vorschnelle Fremdvergabe zu argumentieren. Leider vergeblich.“
Vor allem die Begründung „Mangel an Vertrauen“ scheint die Christdemokraten zu „wurmen“. Kahle dazu: „Diese Aussage verblüffte umso mehr, als noch in einer vorangegangenen Ausschusssitzung das mit Hilfe eines externen Mediators überarbeitete gemeindeeigene Konzept für die offene Kinder- und Jugendarbeit bei allen Fraktionen großen Anklang gefunden hatte! So sah das von den Mitarbeitern der Jugendforen überarbeitete Konzept etwa die Verlängerung der Öffnungszeiten in die Abendstunden sowie zusätzliche Angebote zur Freizeitgestaltung in der Ferienzeit vor, also gerade in den Zeiten, zu denen andere Träger kein adäquates Freizeitangebot mehr anbieten können.“
Umso unverständlicher erscheint es aus Sicht der CDU nun, „dass gerade nach Erbringung dieser Vorleistungen den gemeindlichen Mitarbeitern, denen für die Vergangenheit ohne Frage eine engagierte und verantwortungsvolle Jugendarbeit bescheinigt werden darf, von politischer Seite das Vertrauen entzogen wurde!“
Die CDU bedauert: „Insgesamt wurde von den anderen Fraktionen damit – völlig unnötig – die Chance vergeben, die offene Kinder- und Jugendarbeit auf Grundlage neuer Ideen erfolgreich weiter zu entwickeln, das dabei erworbene Wissen in den Händen der Gemeinde zu halten und die inhaltliche und konzeptionelle Ausrichtung selbst bestimmen zu können.“
Was die CDU allerdings verschweigt: Seit Jahren kritisieren Kommunalpolitiker unterschiedlicher Couleur die in der Tonne angebotene Jugendarbeit. Immer wieder forderten sie Änderungen im Konzept. Jetzt sprachen sie sich dafür aus, einen Schlussstrich zu ziehen. Mit Ausnahme der CDU.
Jörg Schlömann
11. November 2013