Riesenverantwortung für Henstedt-Ulzburgs Freizeitpolitiker. Sie haben es in der Hand, ob die Beckersbergringmieter in ihren Häusern wohnen bleiben können oder sich nach einer anderen Bleibe umsehen müssen. Das ist das zentrale Ergebnis des gemeinsamen Auftritts von Bürgermeister Stefan Bauer und Soka-Sprecherin Monika Siemers am vergangenen Donnerstag im Rathaus.
Beide machten klar, dass zur Verwirklichung der Wohnblock-Pläne die Aufstellung eines Bebauungsplans notwendig ist. Nach geltendem Baurecht könnten die Reihenhäuser zwar abgerissen, aber wiederum nur durch Reihenhäuser ersetzt werden, so Henstedt-Ulzburgs Verwaltungschef. Siemers erklärte, sie strebe ein Bebauungsplanverfahren noch in diesem Jahr an. Damit liegt die Entscheidung über den von der Soka gewollten Reihenhausabriss und anschließendem Neubau von preisgekrönten Mehrfamilienhäusern beim Ortsparlament. Und wenn die Gemeindevertretung Nein zu den Soka-Plänen sagt, würde die Siedlung wohl unangetastet bleiben. Soka-Sprecherin Siemers am Donnerstag auf die Frage, was passiere, wenn die Politik sich querstellt: „Wenn es sich nicht rechnet, müssen wir sehen, dass wir die Häuser weiterführen.“ Hoffnung also für die bangenden Menschen im Beckersbergring, von denen viele schon Jahrzehnte dort wohnen.
Für drei Familien in der Siedlung sind die Soka-Planungen indes wie ein Sechser im Lotto. Das Bauunternehmen spricht zwar fortwährend von 97, tatsächlich geht es bei dem Abrißvorhaben aber um 100 Häuser. Drei Reihenhäuschen gehören nicht mehr der Soka-Bau, dort sitzen keine Mieter sondern Eigentümer drin. Auf 125.000 Euro hatte das Unternehmen im Februar den Wert eines Eigenheims am Beckersbergring beziffert. Ein Anwohner zu den HU-Nachrichten: „Bei den drei Häusern sind die Kurse durch die Decke geschossen.“
cm
11. April 2015