Durch Offenheit zeichnet sich Susanne Bendfeldt, Bürgermeister-Kandidatin von CDU und BFB, nicht gerade aus: Nachdem die Christdemokratin der Findungskommission bereits verheimlicht hatte, Vorstandsmitglied der rechtspopulistischen Schill-Partei in Mecklenburg-Vorpommern gewesen zu sein, vermerkte sie erst jetzt auf ihrer Homepage, dass sie im Jahr 2005 für die Grundstücksgesellschaft Manke gearbeitet hat. Wohl um investigativen Journalisten zuvorzukommen. Auch dieses pikante Detail ihres beruflichen Werdegangs hatte Susanne Bendfeldt den Henstedt-Ulzburger Kommunalpolitikern bei ihrer Vorstellung verschwiegen.
Kritik am Verhalten der Hamburger Juristin, die bei Manke als Projektentwicklerin tätig war, kam von Horst Ostwald, Fraktionsvorsitzender der SPD: „Ich finde es generell nicht gut, wenn in einem Lebenslauf etwas fehlt. Frau Bendfeldt ist in dieser Hinsicht jetzt schon zum zweiten Mal etwas auffällig geworden.“ Ähnlich äußerte sich Ostwalds WHU-Kollegin Karin Honerlah. Beide betonten zugleich, dass sie sich aber nicht so sehr mit der CDU/BFB-Kandidatin beschäftigen wollten, sondern vielmehr ihre eigene Hoffnungsträgerin Doris Baum „nach vorn“ bringen wollten.
Fassungslos zeigte sich FDP-Fraktionschef Klaus-Peter Eberhardt, der erst durch die Henstedt-Ulzburger Nachrichten von der Bendfeldt-„Enthüllung“ erfuhr. Der Liberale: „Ich glaube das nicht. Es ist ja nicht vorwerfbar, für die Firma Manke zu arbeiten. Aber wer sich hier um das Bürgermeister-Amt bewirbt, darf doch solche Tätigkeit nicht einfach übergehen.“ Und nachdem Eberhardt die Homepage der Bewerberin gelesen hatte: „Frau Bendfeldt zitiert den Maler Vicent van Gogh mit den Worten ‚Wie wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, etwas zu riskieren?’ Es wäre schön gewesen, Frau Bendfeldt hätte den Mut gehabt und riskiert, uns alles über sich zu erzählen.“
Alles fragen können die Bürgerinnen und Bürger Susanne Bendfeldt sowie Doris Baum und ihren Mitbewerber Stefan Bauer am Donnerstag, 6. Februar, in der Gesamtschule Rhen, Schäferkampsweg 34, sowie am Donnerstag, 20. Februar, in der Lütte School, Abschiedskoppel 6, und am Mittwoch, 5. März, im Bürgerhaus. Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr. Moderiert werden die Vorstellungsrunden von Michael Zwicker, Redakteur der Segeberger Zeitung. Er hatte übrigens das Privileg, als einziger Journalist mit Susanne Bendfeldt und der örtlichen CDU-Führungsriege eine Besichtigungstour durch die Gemeinde zu machen.
Jörg Schlömann
3. Februar 2014