Henstedt-Ulzburger Nachrichten

CCU-Bauunternehmen macht sich für das Abholzen einer 100 Jahre alten Rotbuche stark – Baum angeblich todkrank!

Leider, leider habe er schlechte Nachrichten, überraschte Rolf Gramckow, bei der Gemeindeverwaltung zuständig für Grünplanung, die Politiker in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses. Ein vom CCU-Investor Ten-Brinke beauftragter Gutachter habe empfohlen, die an der Bahnhofsstraße stehende Rotbuche zu beseitigen. Sie ist bereits vor mehr als 100 Jahren an dieser Stelle gepflanzt worden.

Der Baum werde maximal noch zehn Jahre halten, da er von Pilzen wie dem Riesenporling befallen sei, wurde den Kommunalpolitikern mitgeteilt. Und die Rotbuche werde auch nur dann noch ein Dezennium durchhalten, wenn entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen würden.

Gramckow redete so, als sei damit das Todesurteil für den Baum schon so gut wie gefallen, hatte aber die Rechnung ohne den Ausschussvorsitzenden Horst Ostwald (SPD) gemacht: Der wies Gramckow kurzerhand an, doch bitte alles Erdenkliche zu veranlassen, damit man sich wenigstens noch die nächsten zehn Jahre an der ortsbildprägenden Rotbuche erfreuen könne.

Einen ersten Tipp zur Baumpflege erhielt Gramckow dann auch gleich von Karin Honerlah: Die WHU-Fraktionsvorsitzende ermunterte den Verwaltungsmitarbeiter, doch dafür Sorge zu tragen, dass der Baum während der Bauarbeiten vor Beschädigungen geschützt wird.

Ob Gramckow schon entsprechende Hilfs- und Schutzmaßnahmen in die Wege geleitet hat, war bis Ende vergangener Woche nicht zu erfahren. Der Verwaltungsmann hat sich krank gemeldet.

Übrigens: Bereits während des Genehmigungsverfahrens für das CCU wollten einige Kommunalpolitiker darauf wetten, dass über kurz oder lang die CCU-Bauherren der Rotbuche mit allen Mitteln zu Leibe rücken würden, weil der Baum den Bau des Einkaufszentrums doch erheblich stören könnte. Mal sehen, wie die Wette wohl ausgeht…

Christian Meeder

28, April 2013

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