Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Carsten Schäfer schlägt Alarm: „Nie hatte Henstedt-Ulzburg weniger Einfluss als jetzt“

Carsten Schäfer

Leserbrief von Gemeindevertreter Carsten Schäfer

 „Nie hatte Henstedt-Ulzburg weniger Einfluss als jetzt!

Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Torsten Albig, besuchte Mitte Dezember 2013 eine Firma im Ort.  Eine Anfrage von mir, ob er sich auch im Rathaus aufgehalten hat, wurde von der 1. stellvertretenden Bürgermeisterin mit nur einem Wort beantwortet: “Nein”.

Ich bedaure, dass sich Herr Albig keine Zeit genommen hat, sich im Rathaus bei der Verwaltung und bei der Politik vorzustellen.  Ein kurzer Höflichkeitsbesuch in der größten Gemeinde des Landes wäre angemessen gewesen. Aber hier zeigt sich leider wieder , dass Henstedt-Ulzburg kein Gewicht, um nicht zu sagen, Einfluss, auf Landesebene hat.

Die Landesregierung hat vor wenigen Tagen im Kreis Segeberg getagt. Anschließend haben die Minister verschiedene Einrichtungen u.a. in

Bornhöved, Wahlstedt und Kaltenkirchen besucht.  Henstedt-Ulzburg auch? Fehlanzeige.

Überhaupt Kaltenkirchen. Kürzlich nahm Herr Albig dort an einer Diskussion teil. Und der Innenminister hat in unserem Nachbarort die angedachte Reform des Finanzausgleichs vorgestellt.

Die fehlende Beachtung hängt wohl auch damit zusammen, dass sich Henstedt-Ulzburg selbst kleinredet. Wer sich bei knapp 28.000 Einwohnern immer noch als größtes Dorf bezeichnen möchte, hat wohl auch keine bessere Beachtung und Behandlung verdient.

Lange vorbei sind die Zeiten, als Bürgermeister Volker Dornquast Vorsitzender des Schleswig-Holsteinischen Gemeindetages war und die Landesregierung an ihm als wichtigen Akteur nicht vorbeikam.

Von den jetzigen drei Bürgermeister – Kandidatinnen wird niemand diesen zeitaufwendigen Posten anstreben. Der oder die neue Person an der Spitze der Verwaltung wird genügend im eigenen Haus zu tun haben.

Symptomatisch die Treffen der jeweiligen Interessenvertretungen:  bei der kreisweiten Zusammenkunft aller Gemeinden sitzt Henstedt-Ulzburg mit hoch geschätzten Bürgermeistern zusammen, deren Dorf mal 200, mal 1000 Einwohner zählt. Als Gäste sind 2 Landespolitiker der Opposition anwesend.  Beim Treffen des Städtebundes gibt sich der Ministerpräsident die Ehre und es sind Bundestagsabgeordnete zugegen.

Wenn wir schon Dorf bleiben wollen, wäre es für Henstedt-Ulzburg wichtig, dass der neue oder die neue Bürgermeisterin schnell einen guten Kontakt zur Landesregierung aufbaut.   Unser früherer Bürgermeister Heinz Glück war stolz, dass er immer einen “guten Draht” nach Kiel hatte.“

H-UN

6.2.2014