Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Bürgerpark: Die Verwaltung kapituliert vor rücksichtslosen Hundehaltern – und die Kinder sollen deswegen hinter Gitter!

Der Kinderspielplatz im Bürgerpark soll eingezäunt werden. Das schlug die Verwaltung in der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses vor. Grund: Immer wieder lassen Hundebesitzer ihre Tiere auf den Spielflächen unangeleint umhertollen und dort ihre Geschäfte verrichten – ohne die Fäkalien dann zu entfernen.

Ordnungsrechtlich gegen die rücksichtslosen Hundehalter vorzugehen, traut sich die Verwaltung offenbar nicht. Arnim Steffens, Baubetriebshofleiter der Gemeinde, machte jedenfalls in der Sitzung einen etwas eingeschüchterten Eindruck: „Wenn man die Hundehalter darauf anspricht, muss man sich ducken, damit man nicht eine fängt.“ Seiner Meinung nach gibt es nur zwei Alternativen, die spielenden Kinder im Bürgerpark vor Hundedreck zu schützen: „Entweder wir machen den Spielplatz zu, oder wir zäunen ihn ein.“

Die resignierenden Worte von Steffens machten ganz offenkundig Eindruck auf die Politiker. CDU-Gemeindevertreter Dietmar Kahle warnte vor den Gefahren von Hundebandwurm und Fuchsbandwurm, sein Fraktionskollege Jens Müller erklärte, er habe beim Bau des Jugendunterstandes im Bürgerpark ganz ähnliches wahrgenommen. Und so plädierte auch er für eine Einzäunung. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Horst Ostwald, Ausschussvorsitzender, sagte, dass er eine Einzäunung zwar nicht schön fände, diese aber nach dem Vortrag von Steffens wohl unumgänglich sei.

Zur Erinnerung: Nach Vollendung des Bürgerparks und anschließenden Übergriffen durch Jugendliche hatte der damalige Bürgermeister schon einmal von Einzäunung gesprochen. Mit einem vier Meter hohen Zaun wollte er den gesamten Bürgerpark einschließen. Dieser Vorstoss fand damals nicht die Zustimmung der Kommunalpolitiker.

Das jetzige Hunde-Thema war zum Gegenstand der jüngsten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses geworden, nachdem die WHU beantragt hatte, im Ortsteil Ulzburg eine Hundeauslauffläche einzurichten – vorzugsweise in der Nähe des Bürgerparks, damit sich Hunde- und Nichthundebesitzer nicht immer wieder in die Quere kommen.

WHU-Gemeindevertreter Uwe- Köhlmann Thater hatte dazu erklärt, dass eine Einzäunung eines möglichen Hunde-Areals seiner Meinung nach nicht unbedingt zwingend erforderlich ist. Wichtig sei allerdings ein ganz klar definierter Hunde-Bereich.

Jetzt sieht es so aus, dass auf jeden Fall die Kinder eingezäunt werden. Noch wurde allerdings nichts entschieden, über die Lösung des Hundeproblems soll in einer der nächsten Sitzungen noch einmal beraten werden.

Christian Meeder

26. März 2013