Was für ein Wild-West-Wahlkampf von Folker Brocks. Das CDU-Schwergewicht kämpft in Sachen Umgehungsstraße nicht nur mit WHU-Argumenten gegen die eigene Parteimeinung, sondern überdehnt gleich noch die Wahrheit. Alle Ulzburger Wahlkreiskandidaten hätten sich gegen die Westumgehung ausgesprochen, steht auf seinem Wurfzettel, den er an die „Lieben Nachbarn und Mitbürger“ im Wahlkreis 1 (Usedomer Str. Greifswalder Str.) verteilt hat. Dem widerspricht jetzt Henry Danielski, CDU-Kandidat vom Nachbarwahlkreis 2 (Lindenstraße, Eschenweg Große Lohe, etc.). Er gestern Abend am HU-Nachrichten-Telefon: „Ich war sehr überrascht, als ich das von ihm gehört hab. Ich persönlich halte eine Westumgehung für die einzig machbare Lösung. Auch wenn ich die vielleicht nicht mehr miterleben werde.“
Danielski vertritt damit eine Position, die bisher zumindest immer offizielle Parteimeinung war. Die Christdemokraten, die vor Jahrzehnten einmal eine Umgehungsstraße im Osten wollten, wünschen sich seit mindestens zwei Wahlperioden eine Umfahrung im Westen. Jetzt kommt Brocks und verspricht seinen Wählern, „mit vollem Einsatz gegen die Umgehung zu kämpfen“. Es klingt wie eine Kampfansage an die eigene Partei. Gut möglich, dass es deswegen schon heute Abend bei der CDU heftig zur Sache geht. Um 19.30 Uhr hat die Partei ins Bürgerhaus eingeladen. Thema der Wahlveranstaltung: Umgehungsstraße. Kommt Brocks, dürfte leben in der Bude sein.
cm
- Mai 2018