Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Bewegung bei der Usedomer Straße – Bauer schon auf 180

Haben unterschiedliche Meinungen zur Usedomer Straße: Folker Brocks, ganz links, und Stefan Bauer, zweiter von rechts.

Etappenerfolg der Initiative Usedomer Straße. Das Thema hat jetzt nämlich auch den Ratssaal erreicht. Wer dort am Montag saß, konnte einen wütenden Bürgermeister erleben, der sich bei der Lektüre der neuesten HU-Nachrichten ordentlich aufregte.

Die Verwaltung freue sich über Autos auf der Usedomer Straße? Ob er das so gesagt habe, wollte Bauer von Folker Brocks wissen. Als der CDU-Gemeinderat bejahte, schimpfte Bauer: „Das ist eine ganz klare Falschbehauptung, von wem haben Sie die Aussage.“ Brocks, ganz Edelmann, nannte keinen Namen, erklärte, die Aussage sei in einem Gespräch so getroffen worden, es gebe dafür auch Zeugen. Er zum Bürgermeister: „Andere waren da auch noch dabei.“

Große Aufregung bei Bauer also über Brocks` Interna aus den Rathausfluren. Zur Erinnerung: Der CDU-Gemeindevertreter hatte am Sonnabend bei einer Veranstaltung im Bürgerhaus berichtet, dass die Ratshausverwaltung kein Interesse habe, für weniger Verkehr auf der Usedomer zu sorgen, um die 30-Zone als Entlastungsstrecke der Hamburger Straße zu erhalten. Brocks wörtlich: „Die Verwaltung sagt: ‚Wir sind heilfroh über jedes Auto, dass auf der Usedomer Straße fährt‘.“

Und das ist auch der Eindruck, den die Anlieger der Usedomer Straße gewonnen haben. Die Verwaltung hatte ihnen mitgeteilt, dass sie keinen Handlungsbedarf sieht, irgendetwas zu unternehmen. In der Usedomer Straße habe alles seine Ordnung so die Ratshausbotschaft an die Anwohner.

Doch wie so oft ist ein wenig Druck hilfreich, um Sachen in Bewegung zu bringen: Um die Verwaltung zum Handeln zu bewegen, hatte Brocks den Anwohnern empfohlen, weniger zurückhaltend aufzutreten. Ein Vorschlag von ihm am Sonnabend: ‚Einfach mal die Straße zuparken‘. Der Bürgermeister reagierte am Montag auch darauf, sagte, dass Brocks doch einen Antrag für bauliche Maßnahmen in der Usedomer Straße stellen könne – anstatt „die Bürger zu massivem Verhalten aufzufordern“.

Die ehrenamtlichen Freizeitpolitiker könnten einen Antrag zu baulichen Veränderungen in der Usedomer Straße stellen? Vielleicht inklusive mehr Verkehrsüberwachung, damit die Fahrzeuge in der 30-Zone auch tatsächlich nicht mehr als 30 km/h fahren und der viele Verkehr wenigstens ein wenig erträglicher wird? Die HU-Nachrichten sagen: Das könnte ein Anfang sein, besser wäre allerdings, die von den Bürgern bezahlte hauptamtliche Verwaltung würde ihrer Verantwortung gerecht werden – und von sich aus ein Konzept erarbeiten. Christine Glocker, Mutter von zwei Kindern, über den Charakter der 30′-Zone und wie die Verwaltung bisher auf Anwohneranfragen reagiert hat: „Die Kinder haben wegen dem vielen Verkehr Schwierigkeiten morgens über die Straße zu gehen. Ich würde mir das einbilden hat die Gemeinde gesagt.“

cm

13. März 2019