Eine Goldene Hochzeit ist es wohl nicht, vielleicht aber eine „grüne Verlobung“: Zur Kommunalwahl im Mai werden die Wählergemeinschaft WHU und Bündnis 90/Die Grünen gemeinsam antreten! Eine gemeinsame Liste allerdings wird es nicht geben.
In der offiziellen „Verlobungsanzeige“ beider Gruppierungen heißt es dazu höchst diplomatisch: Die Sonnenblumen-Partei wird „zur Kommunalwahl in Henstedt-Ulzburg nicht mit einer eigenen Liste antreten. Da die WHU, die Wählergemeinschaft für Mitbestimmung in der Gemeinde Henstedt-Ulzburg, grüne Themen – unabhängig von Landes- und Bundespolitik – schon seit Jahren im Fokus hat, freuen sich beide nun über eine Zusammenarbeit.“
In der gemeinsamen Pressemitteilung heißt es weiter: „Mitglieder des Ortsverbandes Bündnis 90/Die Grünen Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen und Umgebung arbeiten in den örtlichen Gremien der WHU mit und bekommen Gelegenheit, auf der Liste der WHU zu kandidieren. Auf Kreisebene unterstützt die WHU die Arbeit der Grünen personell. Gerade in ökologischen Belangen vertreten die Partei und die Wählergemeinschaft dieselben Positionen und sprechen auf diesem wichtigen Feld dieselbe Sprache. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit“, schreiben Karin Honerlah, Fraktionsvorsitzende der WHU und Wolfram Zetzsche, Vorsitzender des Ortsverbandes der Bündnisgrünen.
Damit stehen für die WHU die Chancen nicht schlecht, in der neuen Gemeindevertretung wieder die stärkste Fraktion zu werden wie vor fünf Jahren. Diesen Status hat sie nach der Abspaltung der BFB bekanntlich an die CDU verloren. Zur Erinnerung: Die WHU war 2008 von jedem dritten Henstedt-Ulzburger gewählt worden. Bündnis 90/Die Grünen, die damals nicht antraten, erreichten bei der Landtagswahl 2012 in Henstedt-Ulzburg 11,6 Prozent der Zweitstimmen.
Es ist angesichts der „Verlobung“ davon auszugehen, dass die Grünen an ihr Wählerklientel eine Wahlempfehlung zugunsten der WHU aussprechen werden.
Jörg Schlömann
5. Februar 2013