Henstedt-Ulzburger Nachrichten

800 Euro Tagessatz – Nächstes Gutachten für Verbesserung des Busverkehrs soll beauftragt werden

Buswartehäuschen am Bahnhof Ulzburg

Wie bekommt man einen attraktiven Busverkehr hin? Das fragen sich die ratlosen Ortsentscheider schon seit Jahren und suchen ihr Heil in der Beauftragung von externen Sachverständigen. Eine 60.000 Euro teure Grundlagen-Analyse liegt bereits vor, jetzt sollen sich die Gutachter noch einmal tiefer in die ganz offenbar komplizierte Materie einarbeiten.

Einstimmig haben die Ortspolitiker im jüngsten Bauausschuss entschieden, ein bereits vorliegendes Papier von einer Beratungsgesellschaft „fortschreiben“ zu lassen. Die Experten sollen insbesondere ein Konzept für einen On-Demand-Busverkehr erarbeiten, d. h. die Busse sollen quasi in Taximanier auf Bestellung fahren sowie unter Umständen auch direkt vor der Haustür halten. 45.000 Euro soll die neue Expertise kosten. Laut dem Angebot, dass eine Berliner Firma der Gemeinde unterbreitet hat, genehmigen sich die Verkehrsexperten einen Tagessatz von 800 Euro, bzw. einen Stundenlohn von 100 Euro. Im Gemeindehaushalt ist bisher kein Geld dafür vorgesehen, die Euros sollen nun per Nachtrag außerplanmäßig bereitgestellt werden.

BFB-Chef Jens Iversen hat sich die beauftragten Gutachter ganz genau angeschaut, der Gemeinderat kennt sie offenbar bereits aus der ersten Bus-Analyse. Sein Vertrauen, dass die Gutachten-Euros gescheit angelegt sind, ist deswegen nicht allzu groß. Iversen kritisierte im Ausschuss: „Da ist keiner dabei, der schon mal eine Expertise zu On-Demand-Verkehr verfasst hat.“

cm

22. Februar 2020