Henstedt-Ulzburger Nachrichten

30 offizielle Corona-Fälle im Kreis-Segeberg – Sprecherin zum neuesten Fall: Ansteckungsweg unbekannt

Bei Budni sollen Folien Personal und Kunden vor Viren schützen, bei Aldi Dammstücken war von irgendwelchen Vorkehrungen am Sonnabend noch nichts zu sehen.

Die Infizierten-Zahl steigt von Tag zu Tag: „Im Kreis Segeberg gibt es einen weiteren labordiagnostisch bestätigten COVID-19-Fall. Die Gesamtzahl steigt damit auf 30. Der Ansteckungsweg der Person ist nicht bekannt. Es gibt nur wenige Kontaktpersonen, die bereits ermittelt und informiert wurden bzw. werden.“ So lauteten heute die knappen Zeilen, die Kreissprecherin Sabrina Müller an die örtlichen Medien verschickte. Wie viele Infizierte aus Henstedt-Ulzburg kommen, behält die Behörde weiterhin für sich, auch die Gemeindeverwaltung wird darüber, wie berichtet, nicht informiert. Die Kreisverwaltung begründet diese Geheimhaltung mit dem Persönlichkeitsschutz Betroffener, befürchtet, dass diese ansonsten identifiziert werden könnten.

Doch ist es wirklich angebracht den Datenschutz hochzuhalten –  in einer Situation bei der es um Leben und Tod geht, und bei der alles getan werden müsste, was mithelfen könnte, um Infektionsketten zu unterbrechen?

Leserin Heimke Behrens verneint das: „Es wäre absolut hilfreich Infektionszahlen für Henstedt-Ulzburg zu veröffentlichen,  weil viele Mitbürger die Lage immer noch nicht erkennen und sich völlig verantwortungslos verhalten“, schreibt sie in einem Leserkommentar.

Fakt ist: Südkorea, das Land, welches die Corona-Epidemie ganz offenbar am erfolgreichsten bekämpft, hält sich mit solchen Datenschutz-Fragen in der aktuellen Lage eher weniger auf. Dort gibt es sogar eine App, wo man sehen kann, wo sich infizierte Personen aufgehalten haben.

cm

22. März 2020