Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Wirtschaftsrat soll SVHU-Leistungshandball retten

Der neue Wirtschaftsrat will den Leistungshandball in Henstedt-Ulzburg retten. Von lins: Jürgen Hauser, Dirk Aagaard, Olaf Knüppel, Achim Wils

„Meine Tochter spielt Handball im SV Henstedt-Ulzburg und wird da ausgezeichnet gefördert und betreut. Da ist die Liebe zum Handball beim Vater stetig gewachsen“, begründet Jürgen Hauser (55), Personalleiter bei Berenberg, der ältesten Privatbank Deutschlands in Hamburg, sein Engagement im neu gegründeten Wirtschaftrat der SVHU Handball GmbH. Hauser ist nicht der einzige, der sich in schwierigen Zeiten für die „Frogs“, die als Tabellenführer der dritten Liga Nord der Männer berechtigte Aussichten haben, in die zweite Bundesliga zurückzukehren, engagiert.

Als nach dem Ausfall eines Sponsors im September 2013 plötzlich eine Etatlücke von 150 000 Euro das Fortbestehen des Drittliga-Männerteams gefährdete, entschloss sich auch Dirk Aagaard (48), Vorstand der akquinet AG, eines bundesweit tätigen IT-Dienstleisters aus Hamburg, sich für den aufstrebenden Handball-Verein im Norden der Hansestadt Hamburg zu engagieren. Seine Firma wird im nächsten Jahr ihren Hauptsitz ins benachbarte Norderstedt verlegen. Auch hier war es die sportlich talentierte Tochter, die den Wirtschaftsboss auf die Handballer und ihre Probleme aufmerksam werden ließ.

„Die Region braucht sportliche Vorbilder. Die Frogs sind Sympathieträger und ein erstklassiger Botschafter für die Gemeinde Henstedt-Ulzburg“, so Aagaard. Dritter im Bunde der neuen Mitstreiter und Berater von Handball- Geschäftsführer Olaf Knüppel ist Achim Wils (56), der als Direktor General Administration der ECE Projektmanagement GmbH& Co. KG., zugehörig zum Otto-Konzern, seit Jahren Shopping Center entwickelt, plant, realisiert, vermietet und managt. „Wir wollen mit unseren Netzwerken helfen, dass der Verein auf eine breite, wirtschaftlich gesunde Basis gestellt wird und nicht alles alleine auf den Schultern von Olaf Knüppel lastet“, sagt Wils, dessen Stiefsohn Jens Thöneböhn einer der Leistungsträger im Team des Drittliga-Spitzenreiters ist.

Das Trio, das sich in den nächsten Wochen noch um den einen oder anderen Wirtschafts-Fachmann ergänzen möchte, hat sich auf die Fahnen geschrieben, Leistungs-Handball inklusive die dazu gehörige Ausbildung junger Talente in der Großgemeinde am Rande der Hansestadt Hamburg nachhaltig sicher zu stellen. „Die aktuellen wirtschaftlichen Probleme nach dem Ausfall eines Sponsors zwingen zum Handeln“, sagt Dirk Aagard, der wie seine Kollegen weniger die „Geldschatulle“ öffnen wird, wohl aber mit seinen Kontakten und seinem Netzwerk jungen Handballern Wege in die berufliche Zukunft sichern kann. „Und wir haben viele aussichtsreiche Kontakte nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Politik, um das Projekt Leistungshandball in Henstedt-Ulzburg zu unterstützen“, sagt Achim Wils, seit mehr als einem Jahr regelmäßiger Besucher der Heimspiele der Frogs, die mittlerweile fast schon regelmäßig mehr als 500 Zuschauer in die Halle des Schulzentrums an der Maurepasstraße locken. „Die Handballer sind Vorbilder für die Jugend und holen so Kinder von der Straße und geben ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung“, sagt Wils.

Olaf Knüppel ist erst einmal glücklich, starke Persönlichkeiten aus der Wirtschaft begeistert zu haben, und hofft, ein großes Netzwerk aufbauen zu können. „Im Hinblick auf eine wirtschaftliche Nachhaltigkeit wird es darum gehen, Etats für eine langfristige Planung, das heißt der nächsten vier bis fünf Jahre, zu realisieren. Der SVHU Handball ist eine effektive Plattform für die Kommunikation von Unternehmen im Umkreis der nächsten 30 Kilometer“, so Knüppel.

Joachim Jakstat

3. Januar 2014