Henstedt-Ulzburger Nachrichten

Wirbel ums City Center!

Henstedt-Ulzburgs neues Einkaufszentrum sorgt weiter für Schlagzeilen: Das City Center hat Mitte Oktober offenbar seine Pforten geöffnet, ohne die gesetzlich vorgeschriebenen Flucht- und Rettungswege fertiggestellt zu haben. Peter Borchert, pensionierter Bauamtsleiter der Stadt Tornesch, schlug vergangene Woche im Ratssaal Alarm: „Seit Eröffnung des CCU sind die Rettungswege nicht fertiggestellt und uneingeschränkt nutzbar. Es wurden bis zum 3.11.2014 und darüber hinaus noch Treppenstufen, Podeste, Handläufe und Schutzgeländer eingebaut. Außerdem ist der Bereich durch Bauzäune abgesperrt!“

Borchert zählte neben den zur Eröffnung noch nicht fertiggestellten Fluchtwegen eine ganze Reihe von CCU-Missständen auf. Bürgermeister Bauer gab dazu keinen Kommentar ab, Bauamtsleiter Jörn Mohr erklärte, das CCU sei ohne vernünftige Planung eröffnet worden, die Gemeinde sei an der Sache dran.

Am HU-Nachrichten-Telefon stellte  Mohr am Freitag dann klar, dass die Verwaltung keine Handhabe gegen den Eigentümer des City Centers habe. Die Gemeinde könne Auffälligkeiten nur an den Kreis Segeberg als Bauaufsichtsbehörde melden. Das sei erfolgt, auch der CCU-Architekt habe eine Mitteilung erhalten. Grundsätzlich habe der CCU-Eigentümer vom Kreis etliche Auflagen erhalten, die er zu befolgen habe.  Tue er das nicht, müsse die Kreisverwaltung tätig werden, sagte Mohr.

Tausende strömen ins Einkaufszentrum und gleichzeitig werkeln Handwerker noch an den Rettungswegen herum oder Bauzäune versperren die Fluchtwege? CCU-Macher Peter Skrabs war am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen, er sei außer Haus, teilte seine Sekretärin mit.

Für das Gebäude selber ist die Segeberger Kreisverwaltung zuständig, der Außenbereich aber offenbar gemeindliches Hoheitsgebiet. Wegen verbotener Sondernutzung gab es jetzt jedenfalls einen blauen Brief der Gemeindeverwaltung.  Von Allwörden hatte Tische und Stühle vor das City Center gestellt. „Es ist ja schön,  wenn die Bäckerei zur Belebung des Marktplatzes beiträgt“, sagt Bauexperte Peter Borchert, „wenn man beim Zurücksetzen nicht aufpasst, kippt man allerdings mit dem Stuhl über den Bordstein und schlägt mit dem Kopf auf das Pflaster auf. Hier macht man einen Fußgängerbereich mit einem Kantstein, andernorts werden alte Hochbordsteine durch Tiefborde ersetzt, nach dem Behindertengleichstellungsrecht müssen Fußgängerbereiche barrierefrei sein, das geht gar nicht.“

Was sagt Bauamtsleiter Jörn Mohr zum Problembereich vor der Allwörden-Filiale? „Wir haben die Fläche für den öffentlichen Verkehr noch gar nicht freigegeben, die nutzen das widerrechtlich. Wir sind tätig geworden und haben die angeschrieben, die mögen die Außennutzung dort unterbinden.“

Christian Meeder

9. November 2014